Für eine Umwelt mit weniger Plastik

Ersetzen sie bald PET-Flaschen? Fränkische Forscher entwickeln unzerbrechliche Glasflaschen

Alice Vicentini

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27.3.2023, 20:34 Uhr
Leich und unzerbrechliche Glasflaschen: "Soulbottles" sind die Alternative zu den herkömmlichen Glasflaschen.

© Universität Bayreuth Leich und unzerbrechliche Glasflaschen: "Soulbottles" sind die Alternative zu den herkömmlichen Glasflaschen.

"Soulbottles" heißt das Start-up, das seit drei Jahren in Kooperation mit der Universität Bayreuth arbeitet. Wie ihr Name teilweise schon verrät, beschäftigt sich das junge Unternehmen mit Flaschen. Sein Fokus liegt ganz besonders auf Glasflaschen.

Herkömmliche Glasflaschen haben gleich zwei Nachteile, teilt die Universität Bayreuth in ihrer Pressemitteilung mit. "Sie sind schwerer und zerbrechen, wenn sie ungünstig fallen." Das würde oft Menschen von ihrem Kauf abschrecken, obwohl sie im Vergleich mit Plastikflaschen oder Metalldosen eine bessere Ökobilanz aufweisen. Die Lösung: "Soulbottles".

"Soulbottles": Eine alte, neue Idee

Paul Kupfer arbeitet seit 2011 dran. Seine Idee entstand während seiner Uni-Zeit in Wien. Nachdem er den Film “Plastic Planet” gesehen hatte, wurde ihm erst bewusst, welche katastrophalen Auswirkungen Plastikverpackungen auf Mensch und Umwelt haben. Nach einem dreiviertel Jahr entstand die GmbH.

Die Idee einer leichten, unzerbrechlichen Glasflasche ist nicht neu. Bereits in der DDR sei ein solches Verfahren entwickelt worden, räumt die Universität ein. Auf dieses Verfahren soll nun das Universitätsteam des Keylabs Glastechnologie unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Thorsten Gerdes aufbauen.

„Das ist ein Verfahren, das auch bei allen Smartphone-Displays verwendet wird, um auch hier die Chance zu erhöhen, dass die filigranen Glasscheiben einen Sturz überleben", erklärt Gerdes. Der neu entwickelte Prozess sei aber schneller und habe eine deutlich verbesserte Ökobilanz. Deshalb soll das Verfahren bald ein Patent bekommen.

Neues Verfahren für Anfertigung von Trinkflaschen geprüft

Das neue Verfahren wurde im Rahmen des ZIM-Projektes (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) für die Anfertigung von Trinkflaschen unter Beweis gestellt. Das Projekt „Strongbottles“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und läuft noch bis Ende August.