Stipendien für Studierende der Pflege

Belastete Pflegekräfte-Psyche: Bayern will mit 18 Millionen Euro helfen

23.1.2022, 14:07 Uhr
Pflegekräfte waren und sind während der Corona-Pandemie besonders psychisch belastet. Die bayerische Staatsregierung will ihnen nun mit Maßnahmen im Wert von 17,8 Millionen Euro Hilfe zukommen lassen.

© Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa Pflegekräfte waren und sind während der Corona-Pandemie besonders psychisch belastet. Die bayerische Staatsregierung will ihnen nun mit Maßnahmen im Wert von 17,8 Millionen Euro Hilfe zukommen lassen.

Das bayerische Gesundheitsministerium plant eine millionenschwere Unterstützung für Pflegekräfte wegen der Belastungen in der Corona-Pandemie. In einer Mitteilung nannte Minister Klaus Holetschek (CSU) die Summe von fast 18 Millionen Euro für „Maßnahmen zum Umgang mit psychischen Belastungen im Zusammenhang mit der Pandemie“.

Holetschek will verbindliche Meilensteine für Pflegereform

Dies gelte für Beschäftigte in der Langzeitpflege im ambulanten und stationären Bereich sowie in Einrichtungen von Menschen mit Behinderung, die dem Pflege- und Wohnqualitätsgesetz unterliegen. Holetschek fordert darüber hinaus von der Bundesregierung „verbindliche Meilensteine“ für eine Pflegereform. Es sei wichtig, jetzt rasch bei den Pflegekosten gegenzusteuern. „Denn die Ausgaben für Pflege werden aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen.“

Die Pflegekosten dürften aber nicht allein den Pflegebedürftigen über Eigenanteile oder den künftigen Generationen über Sozialversicherungsbeiträge aufgebürdet werden. Er forderte daher einen „substanziellen Steuerzuschuss“ aus dem Bundeshaushalt. Außerdem müssten mehr junge Leute für den Beruf der Pflegekraft gewonnen werden.

Immer weniger Pflegestudierende in Bayern

Auch in Bayern entschieden sich immer weniger junge Menschen für ein Pflegestudium, bedauerte Holetschek. Der Freistaat will mit einem Stipendienprogramm gegensteuern. Wichtig ist ihm auch der Ausbau von Pflegeangeboten im ländlichen Raum. Mit der Förderung von Tagespflegeplätzen beispielsweise könnten pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung bleiben.

Auch die pflegenden Angehörigen müssten hier entlastet werden, etwa durch die schnellstmögliche Einführung des Pflegezeitgelds, das auch im Koalitionsvertrag verankert ist, forderte der Minister. Mithilfe des Pflegezeitgelds hätten Menschen Anspruch auf eine Auszeit, um Angehörige zu pflegen. Dazu bekämen sie eine Lohnersatzleistung, ähnlich dem Elterngeld.

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