Bericht: Firma von Spahns Ehemann soll Masken an Ministerium verkauft haben

21.3.2021, 15:39 Uhr
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (r.) und sein Ehemann Daniel Funke beim Besuch der Bayreuther Festspiele 2019.

© Tobias Hase, dpa Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (r.) und sein Ehemann Daniel Funke beim Besuch der Bayreuther Festspiele 2019.

Das Medienunternehmen Burda ist wohl auch am Verkauf von Masken an die Bundesregierung beteiligt. Dies geht aus Informationen hervor, die dem Spiegel vorliegen. Pikant: Daniel Funke - Ehemann von Gesundheitsminister Jens Spahn - arbeitet für den Konzern als Lobbyist und Büroleiter der Berliner Repräsentanz einer Tochtergesellschaft. Der Masken-Deal zwischen Burda und dem Ministerium wirft nun die Frage auf, ob möglicherweise ein Interessenskonflikt vorliegt.

"Kosten 1 zu 1 weitergegeben"

Die Burda GmbH taucht neben einer Reihe weiterer Unternehmen in einer Liste von Firmen auf, mit denen das Gesundheitsministerium Verträge über die Lieferung von Schutzmasken schloss. Laut Spiegel gab das Ministerium an, dass der Vertrag "nach einem standardisierten Verfahren zu marktüblichen Preisen geschlossen und abgewickelt worden" sei.

Burda selbst gibt dem Magazin zufolge an, dass man die Kosten für die Masken "1 zu 1 an das Ministerium weitergereicht" habe. Das Auftragsvolumen betrug laut Spiegel 570.000 FFP2-Masken mit einem Gesamtpreis von etwa 909.000 Euro. Das Angebot an das Ministerium sei nach Aussagen des Unternehmens direkt von CEO Paul-Bernhard Kallen gekommen.

Spahns Ehemann Funke sei zu keinem Zeitpunkt informiert oder involviert gewesen. Aus den Spiegel-Informationen geht hervor, dass das Geschäft zwischen dem Ministerium und Burda als "Direktbeschaffung" getätigt wurde. Das bedeutet, dass der Deal direkt verhandelt wurde, ohne dass es vorher eine Ausschreibung gab. Laut Spiegel gaben andere Unternehmer ohne Kontakte in die Politik an, dass sie auf Angebote für Masken nicht einmal eine Antwort vom Ministerium bekamen.

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