Bauernverbände in Sorge

Bund plant vorzeitiges Verbot: Müssen tausende Milchbauern um ihren Betrieb fürchten?

Martin Müller

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04.11.2023, 06:00 Uhr
So viel Platz haben die Kühe im Betrieb von Milchviehhalter Martin Wieseckel aus Ebersbach, einem Ortsteil von Neunkirchen am Brand in Anbindehaltung.

© Martin Müller, NN So viel Platz haben die Kühe im Betrieb von Milchviehhalter Martin Wieseckel aus Ebersbach, einem Ortsteil von Neunkirchen am Brand in Anbindehaltung.

In 13.000 Ställen in Bayern sind die Kühe noch angebunden, in 9500 davon haben nicht einen Tag lang Auslauf. Kein schönes Leben für Tiere, die von Natur aus ein ausgeprägt soziales und verspieltes Wesen haben und laut der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" beim Grasen normalerweise, sofern möglich, gerne auch mal bis zu 13 Kilometer am Tag zurücklegen. Die Bundesregierung will die Anbindehaltung eigentlich bis 2031 verbieten, doch das könnte nun schneller gehen als geplant.

Ein Referentenentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes will die Anbindehaltung schon 2028 untersagen. Für die Kombi-Haltung, wie sie in kleinen Betrieben in Südbayern üblich ist, bei der die Tiere den Sommer frei auf Weiden und Almen und nur im Winter angebunden im Stall verbringen, soll es Kompromisse geben. Laut dem Gesetzentwurf soll künftig auch im Winter zweimal pro Woche Auslauf möglich sein.

Gewaltige Folgen für Franken

Gerade in Franken hätte das gewaltige Folgen. Die Bauernverbände befürchten, dass gerade in der Region Tausende Milchbauern ihren Betrieb frühzeitig aufgeben müssten. Gerade hier gab es selbst in kleinsten Dörfern oft Dutzende Bauern, jeder von ihnen hatte einen kleinen Stall mit angebundenen Kühen.

Was ein Ende der Anbindehaltung bereits für Landwirte, wie Martin Wieseckel aus Ebersbach bei Neunkirchen und seine fränkischen Kollegen bedeuten würde und ob es Alternativen für ihre Betriebe gibt, lesen Sie auf NN.de.

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