Bürgerentscheid

Bürger sagen Nein zu Center Parcs

30.5.2021, 20:00 Uhr
Auf dem 165 Hektar großen sogenannten Muna-Gelände bei Langlau am Ufer des Brombachsees sollte die Ferienanlage von Center Parcs entstehen.

© www.limes-luftbild.de Auf dem 165 Hektar großen sogenannten Muna-Gelände bei Langlau am Ufer des Brombachsees sollte die Ferienanlage von Center Parcs entstehen.

Hundertprozentig abgeschrieben hat Reinhold Huber (parteilos), Bürgermeister von Pfofeld das Projekt noch nicht. „Mal sehen, was Center Parcs jetzt macht“, meint er nach dem Ausgang der Abstimmung von. Aber seine Enttäuschung kann er kaum verbergen.

Theoretisch könnte Center Parcs sich in einem Jahr noch einmal einem Bürgervotum stellen. Ob das geschieht, ist allerdings noch völlig offen. Laut Huber gibt es außerdem noch weitere Interessenten für das 165 Hektar große Muna-Gelände. Ob die bei dem Abstimmungsergebnis Sonntag noch bei der Stange bleiben, sei allerdings mehr als fraglich.

Die ebenfalls enttäuschte Gruppe „Bürger Pro Center Parcs“ jedenfalls werde ihre Arbeit nun einstellen, sagt Nicole Maaß, eine der engagierten Aktivistinnen. „Vielleicht finden sich noch einige zusammen, um touristische Impulse für unsere Region zu setzen“, sagt sie wenig erfreut, „wir werden sehen.“

Vielleicht gibt es noch einen Plan B

Die Gegner des Plans von „Seenland in Bürgerhand“ wollen trotz ihres Erfolgs weiter wachsam bleiben. „Vielleicht hat Center Parcs noch einen Plan B“, rätselt Roland Graf von der Bürgerinitiative. Von dem Ausgang des gestrigen Entscheids zeigte er sich überrascht. Davon habe man nach den Diskussionen in der vergangenen Wochen nicht unbedingt ausgehen können.

Über das gigantische Projekt mit rund 800 Ferienhäusern war über lange Zeit heftig gestritten worden. Die Initiative „Seenland in Bürgerhand“ hatte mit großem Aufwand und mit Unterstützung des Bundes Naturschutz (BN) in Bayern vor negativen Auswirkungen gewarnt. Die Kritik richtete sich zunächst gegen eine ihrer Meinung nach zu geringe Beteiligung der betroffenen Bürger und befürchtete Nachteile für die dörfliche Struktur und dann vor allem gegen die Schäden für die Ökologie, die sie erwartete. Der wertvolle Mischwald auf dem Muna-Gelände müsse unbedingt erhalten werden, gerade mit Blick auf seine wichtige Funktion als CO2-Speicher.

Ein gewichtiges Argument für die Befürworter war der wirtschaftliche Segen, den sie sich von der Verwirklichung des Projekts vor ihrer Haustür erhoffen. Nicht nur die Betreiber würden davon profitieren, sondern auch viele andere Beherbergungsbetriebe oder Handwerker in der Region. Daraus wird auf längere Sicht nun nichts.

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