"Weiß nicht, wo Killervariante herkommen soll"

Corona-Comeback im Herbst? Top-Virologe macht mit Prognose Hoffnung

Tobi Lang

Redakteur

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23.5.2022, 05:54 Uhr
Einige Experten halten ein Corona-Comeback im Herbst für möglich - dann könnten im Extremfall wieder strenge Maßnahmen wie 2G drohen. 

© imago images/Michael Gstettenbauer Einige Experten halten ein Corona-Comeback im Herbst für möglich - dann könnten im Extremfall wieder strenge Maßnahmen wie 2G drohen. 

Bayern bereitet sich auf den Corona-Herbst vor. Die Impfzentren sollen möglichst lange offengehalten werden, mit Kampagnen will die Staatsregierung Verschwörungstheorien ausmerzen, vor allem aber arbeitet ein Expertengremium an einem Fünf-Punkte-Plan. Dann, wenn die Pandemie wieder aufflammen sollte, sagt Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), will Bayern gewappnet sein. Er fürchtet: Der Sommer ist möglicherweise nur eine Art Verschnaufpause.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt gar vor einer Killervariante. "Das Vokabular passt zu Ebola und anderen hämorrhagischen Fiebern", sagt der Virologe Klaus Stöhr, "aber nicht zu Corona". Er hat bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) viele Jahre das Influenza-Programm geleitet - und vertritt deutlich eine andere Meinung als der Gesundheitsminister. "Ich weiß nicht, wo die Killervariante bei SARS-CoV-2 herkommen soll. Dafür gibt es bei den Atemwegserkrankungen historisch keinen Präzedenzfall."

"Die Ausgangslage wird viel besser sein als in diesem Winter und Frühjahr", sagt der Virologe Klaus Stöhr über die nächste mögliche Corona-Welle. 

"Die Ausgangslage wird viel besser sein als in diesem Winter und Frühjahr", sagt der Virologe Klaus Stöhr über die nächste mögliche Corona-Welle.  © imago images/teutopress

Das große Maßnahmenbesteck, sagt Stöhr, könne wohl auch im Herbst im Kasten bleiben. Selbst dann, wenn neue Varianten auftreten. "Wenn ein Virus mit einer Mutation zurückkommt, ist es per se noch lange nicht gefährlicher", sagt er.

Was der Top-Virologe für den Herbst und Winter prognostiziert, warum ein Erlanger Kollege widerspricht und was die Staatsregierung konkret plant, lesen Sie in unserer Bezahlversion auf nn.de:

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