Ankommen und Abheben

Die U2 zum Nürnberger Flughafen: Warum die Verbindung etwas ganz Besonderes ist

Arno Stoffels

Reporter-Team

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12.9.2023, 06:00 Uhr
Je nach Jahreszeit und Flugbewegungen gibt es am U-Bahnhof laut VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg zwischen 3.000 und 4.500 Einsteiger am Tag.

© Roland Fengler, NNZ Je nach Jahreszeit und Flugbewegungen gibt es am U-Bahnhof laut VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg zwischen 3.000 und 4.500 Einsteiger am Tag.

Wer in seine Flugreise in München startet und vom dortigen Hauptbahnhof zum Airport muss, braucht mit der S-Bahn-Anbindung mindestens 40 Minuten – wenn alles glattläuft. Verglichen mit den 13 Minuten vom Nürnberger Hauptbahnhof zum Albrecht Dürer Airport via U-Bahn, eine verhältnismäßig lange Zeit. Wohl auch deshalb war der Transrapid ein Lieblingsprojekt des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.

Als dieser im Jahr 2002 seine inzwischen legendär wirre Rede hielt: "Wenn Sie ... vom Hauptbahnhof in München ... mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug." Zu diesem Zeitpunkt gab es die schnelle U2 Direktverbindung in Nürnberg bereits über zwei Jahre. Am 27. November 1999 wurden die U-Bahn-Stationen Ziegelstein und Flughafen eröffnet.

"Zehntausende im U-Bahn-Fieber" titelten seinerzeit die Nürnberger Nachrichten. "Punkt 12.02 Uhr gab’s kein Halten mehr. Hunderte wollten bei der ersten richtigen Fahrt durch die neue U2-Röhre dabei sein. Bis zu diesem Tag war es ein langer und teurer Weg.

Rund 960 Millionen D-Mark hat die gesamte, 13,1 Kilometer lange Trasse gekostet. 716 Millionen Mark zahlten Bund und Freistaat Bayern. Mit 180 Millionen schlug das Schlussstück zu Buche, das aus Finanzgründen lange gefährdet war. Erst als der Freistaat höhere Fördergelder und die Flughafen GmbH 18,6 Millionen Mark beisteuerten, sodass die Stadt nur 15 Millionen übernehmen musste, konnte im September 1996 gebohrt werden.

Eingleisigkeit sorgt manchmal für Probleme

Die knappen Finanzmittel haben für eine Besonderheit gesorgt. Die Strecke zwischen Ziegelstein und Flughafen verläuft eingleisig, auch wenn der Halt am Flughafen zweigleisig gebaut wurde. Durch die Eingleisigkeit ist nur ein Zehn-Minuten-Takt der fahrerlosen U-Bahnen möglich, was in der Regel dank der Computersteuerung auch ausreichend ist, wie Betriebsleiter Andreas May erläutert. Aber eben nur in der Regel: Denn hin und wieder sorgt das für Probleme für Personal und Fahrgäste, so VAG-Betriebsleiter Andreas May. Wie die aussehen und gelöst werden und warum May mit der Gestaltung der U-Bahnstation am Flughafen nicht zufrieden ist, lesen Sie in unserem exklusiven Hintergrundartikel auf NN.de.