54 Millionen für das neue Schulhaus in Spardorf

18.5.2019, 14:30 Uhr
54 Millionen für das neue Schulhaus in Spardorf

© Archivfoto: Harald Sippel

Eingangs rekapitulierte Landrat Alexander Tritthart das Werden der Entscheidung. Schon im November 2015 vergewisserten sich die Kreisräte vor Ort, dass ein Neubau respektive eine Generalsanierung unumgänglich sind. Die zeitliche Verzögerung, so der Landrat, habe sich gelohnt. Denn durch die Wiedereinführung des G 9 habe sich ein völlig anderes Raumprogramm für das Gymnasium ergeben. Egal ob Sanierung der bestehenden Schulgebäude oder Neubau, der Freistaat trage zirka 50 Prozent der förderfähigen Kosten. "Aber ich denke, die Argumente sind so schlagkräftig, dass ich eindeutig für einen Neubau bin. Bei der Investitionssumme sollten wir keine Kompromisse eingehen."

Kreisbaumeister Thomas Lux erläuterte die Voruntersuchungen im Detail. Die Hauptnutzfläche sei von ursprünglich 6500 auf 8300 Quadratmeter angewachsen. Durch einen Neubau seien Barrierefreiheit, Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Fachräume und Marktplätze optimal zu verwirklichen, bei einer Sanierung des bestehenden Gebäudes nur mit manchen Einschränkungen.

Die Generalinstandsetzung der Schule mit Umbau und Erweiterung würde 52,5 Millionen Euro kosten, der Neubau 54,5 Millionen. Kaum Unterschiede bei den Kosten, jede Menge Sachargumente für den Neubau und ein gewichtiges emotionales Moment: Die gesamte Schulfamilie spricht sich für den Neubau aus.

Dabei hatten die Schulvertreter ursprünglich für eine Sanierung plädiert, um für das Gymnasium den Bestand an großen Klassenzimmern zu sichern. Inzwischen ist das Vergangenheit. Schüler, Lehrer, Eltern sprechen sich für den Neubau aus.

Große Probleme damit hatte eigentlich die Fraktion der Grünen, die zunächst die Sanierung favorisierte. Denn auch der neue Betonverbau bedeute ja zusätzliche Belastung. Nachdem sich der schulpolitische Sprecher Lutz Bräutigam aber weitergehende Informationen aus dem Kreisbauamt geholt hatte, konnte auch er nicht mehr anders, als dem Neubau zuzustimmen.

Neubau soll möglichst ein Null-Energiehaus sein

Das hatte zuvor auch für die SPD schon German Hacker getan. Er forderte ein, dass man bei einem Neubau möglichst ein Null-Energiehaus anstreben solle. Elke Weis für die FDP, Alexander Schulz für die CSU und Wilfried Glässer für die Freien Wähler sprachen sich samt und sonders dafür aus, das Emil-von-Behring-Gymnasium neu zu bauen, und zwar westlich vom jetzigen Schulgebäude.

Wenn der Neubau steht, das hatte Thomas Lux schon angedeutet, könne der bestehende Bau abgerissen werden und der frei werdende Platz für die Errichtung einer notwendigen Dreifach-Turnhalle genutzt werden.

Schulleiter Martin Braun bedankte sich bei den Kreisgremien für die qualitätvolle Diskussion und die gute Entscheidung. Spardorfs Bürgermeisterin Birgit Herbst sicherte die Unterstützung ihrer Gemeinde für das Neubauprojekt zu. Für ihre kleine Gemeinde sei es wichtig, Schulstandort zu bleiben.

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