AstraZeneca: Leiter des Impfzentrums Erlangen appelliert

23.2.2021, 09:58 Uhr
AstraZeneca: Leiter des Impfzentrums Erlangen appelliert

© Alain Jocard/AFP/dpa

Gute Nachrichten aus dem Impfzentrum. "Ab dieser Woche können wir endlich unter Vollauslastung arbeiten und von 7.30 Uhr bis 21.30 Uhr durchimpfen", sagt der ärztliche Leiter Dr. Hans Joachim Drossel. Das liegt am Eintreffen des Impfstoffs AstraZeneca, der ab Donnerstag gespritzt wird. Drossel weiß aber, dass nicht jeder seine Freude darüber teilt.


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Nicht zuletzt im sozialen Netzwerk Facebook liest er immer wieder von der ablehnenden Haltung gegenüber AstraZeneca. "Mich erreichen auch vielfach Anfragen, ob es nicht möglich ist, beim Termin einen anderen Impfstoff zu bekommen."

Die Antwort: Nein, das ist nicht möglich. "Wir haben keinen Einfluss auf das System der Terminvergabe oder darauf, wer welchen Impfstoff bekommt." Klar ist, dass AstraZeneca nur für eine Verabreichung an Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren eine ärztliche Zulassung bekommen hat. Daraus resultiert auch ein Teil des negativen Images.

Schutz vor schweren Krankheitsverläufen

Drossel hält dagegen: "Auch AstraZeneca schützt vor schweren Krankheitsverläufen. Es ist nicht entscheidend, ob ich eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit habe, die Corona-Infektion als eine leichte Erkältung durchzumachen, oder eine fünfprozentige wie beim Vakzine von Biontech/Pfizer."

Wer einen Termin für eine Impfung mit AstraZeneca ausschlägt, nehme es in Kauf, weiterhin ungeschützt vor dem Coronavirus zu sein. "Außerdem kann es passieren, dass Patienten, die zum Zeitpunkt X einen neuen Termin haben, dann wieder nur diesen Impfstoff angeboten bekommen." Somit sei nichts gewonnen, weshalb Drossel an die Bevölkerung appelliert, zugewiesene Termine auch anzunehmen.


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Die Impfungen mit dem Vakzine von Biontech/Pfizer laufen derweil weiter, Senioren über 80 Jahre kommen also weiterhin an die Reihe. "Wir werden aber deutlich mehr AstraZeneca verimpfen, weil wir von diesem Impfstoff deutlich mehr zur Verfügung haben." Drossel geht davon aus, dass gegen Ende der Woche bis zu 800 Termine täglich geschafft werden können.

Lehrer früher impfen

Dass Lehrer und Erzieher in der Impfreihenfolge nach vorne gezogen werden sollen, begrüßt Drossel. "Der Inzidenzwert bei Kindern und Jugendlichen ist genauso hoch wie der Inzidenzwert der gesamten Bevölkerung, wenn nicht noch höher. Deshalb ist eine Priorisierung der Erzieher und Lehrer eine sinnvolle Überlegung."

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