Fledermausnacht des LBV

Auf den Spuren der "fliegenden Kobolde" in ERH

Jeanette Seitz

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten

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22.8.2022, 12:30 Uhr
In der "Fledermausnacht" gibt es viel Wissenswertes über diese nachtaktiven Tiere zu erfahren.

© Bernhard Walk, NN In der "Fledermausnacht" gibt es viel Wissenswertes über diese nachtaktiven Tiere zu erfahren.

Fledermäuse flattern hektisch, lassen an Vampire denken und viele Menschen haben eher Scheu vor diesen Tieren. Zu Recht?

Fledermäuse sind manchen unheimlich, weil sie „anders“ sind: Sie bewegen sich lautlos und meist können wir ihre Rufe nicht hören. Sie sind häufig in der Gruppe unterwegs und fliegen auf der Jagd nach Mücken und Fliegen oft nah über unsere Köpfe. Tatsächlich sind Fledermäuse ein wichtiger Teil unseres Ökosystems, denn sie verbreiten Samen und bestäuben Blüten. Außerdem vertilgen sie große Mengen an Insekten. Eine Zwergfledermaus kann beispielsweise in einer Nacht bis zu 1000 Stechmücken verspeisen.

Was macht Fledermäuse so interessant, dass der LBV nun schon zum 26. Mal zur „Fledermausnacht“ aufruft?

LBV-Biologin Angelika Nelson kennt sich mit Fledermäusen aus.

LBV-Biologin Angelika Nelson kennt sich mit Fledermäusen aus. © LBV, NN

Wer mit seinen Ohren sieht, seinen Händen fliegt und mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit rast, der ist schon was Besonderes. Wir wissen oft gar nicht, dass wir nahe bei Fledermäusen leben, dass sie bei uns im Garten vorkommen, am Balkon vorbeifliegen, da sie nachts unterwegs sind und wir sie nur selten hören können. Außerdem sind von den 23 regelmäßig in Bayern vorkommenden Fledermausarten die meisten gefährdet und einige sogar vom Aussterben bedroht. Die „Fledermausnacht“ gibt den nächtlichen Jägern eine eigene Bühne und ermöglicht großen und kleinen Naturfreunden, die Welt der "fliegenden Kobolde" für sich zu entdecken.

Was erwartet die Besucher bei der „Fledermausnacht“?

Auf geführten Fledermauswanderungen werden Orte besucht, die eine Fledermausbeobachtung so gut wie garantieren. Interessierte können die Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren sogar selbst aufspüren, denn der Bat-Detektor macht die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere, mit denen sie jagen und sich orientieren, hörbar. Außerdem gibt es viel Wissenswertes über Fledermäuse zu erfahren, und wenn sie dann bei der Jagd nach Insekten beobachtet werden können, ist das ein spannendes Erlebnis für die ganze Familie.

Welches Angebot ist in der Region Nürnberg-Erlangen zu empfehlen? Wo können sich Interessierte darüber hinaus informieren?

Am 27. August um 19 Uhr können Interessierte an einer Fledermausexkursion des LBV Erlangen im Faberpark in Nürnberg teilnehmen. Der Treffpunkt ist Ecke Rotbuchenstraße/Rednitzstraße. Auch in Roth oder dem Fränkischen Seenland werden spannende Ausflüge angeboten. Alle Veranstaltungen sind zu finden unter www.lbv.de/batnight.

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