Fulminantes Opern-Arien-Potpourri

Benefizkonzert der VR Bank in der Erlanger Ladeshalle

Sabine Kreimendahl

Erlanger Nachrichten

23.6.2022, 17:40 Uhr
Begeisterten durchweg: Der mexikanische Tenor Jesus Leon und die munter musizierenden Münchner Symphoniker.

© Harald Sippel, NN Begeisterten durchweg: Der mexikanische Tenor Jesus Leon und die munter musizierenden Münchner Symphoniker.

Mit einem bunten, fulminanten Arien-Potpourri der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts wurde das Publikum in der nahezu ausverkauften Ladeshalle auf hohem Niveau bestens unterhalten.

Mit den munter musizierenden Münchner Symphonikern unter passender italienischer Leitung des Dirigenten Andrea Sanguineti sowie dem mexikanischen Tenor Jesús León und der russischen Sopranistin Eugenia Dushina als mitreißende Gesangssolisten waren exzellente Musiker für diesen italienisch-österreichischen Dolce-Vita-Abend gefunden.

Gewinnender Charme

Beide Sänger begeistern durch ihre Bühnenpräsenz, durch kultivierte, bestens disponierte Stimmen. Der Tenor Jesús León verfügt – neben gewinnendem Charme – über ein wunderschönes, in allen Lagen angenehmes und auch dynamisch weitgefächertes, klangkräftiges Organ.

Verfügt über einen gewinnenden Charme und ein klangkräftiges Organ: Der Tenor Jesus Leon.

Verfügt über einen gewinnenden Charme und ein klangkräftiges Organ: Der Tenor Jesus Leon. © Harald Sippel, NN

Die Arie aus Gaetano Donizettis „Don Pasquale“ beweist die lyrische Tragweite ebenso wie Giuseppe Verdis „Lunge da Lei“ aus der „Traviata“. Highlights wie Giacomo Puccinis „E lucevan le stelle“ zeigen gepflegtes Pathos genauso wie das berühmte „Nessun dorma“. Auch als Duettpartner ist der sympathische Tenor angenehm und einnehmend.

Unterhielten das Publikum bestens und auf hohem Niveau: Die Münchner Symphoniker.

Unterhielten das Publikum bestens und auf hohem Niveau: Die Münchner Symphoniker. © Harald Sippel, NN

Die Sopranistin Eugenia Dushina verfügt – neben ihrer strahlenden Erscheinung – über eine kräftige, dramatische Stimme. Die Kuss-Walzerpartie in Luigi Arditis „Bacio“ meistert sie brillant, virtuos. Ebenso tadellos singt sie die Partie des Oscar in der Arie „Saper vorreste“ aus Verdis „Maskenball“ und Puccinis „O mio babbino caro“ sowie die Mimi aus der „Bohéme“.

Bestens disponiert

In den Duetten zeigt sich das Sängerpaar bühnenpräsent und intonatorisch bestens disponiert. Hier wird musikalisch von allen Seiten „Italianitá“ präsentiert. Bravo, bravissimo!

Die Orchesterstücke von Johann Strauß (Vater und Sohn), vor allem der „Wilhelm Tell-Galopp“ mit dem Gassenhauer-Thema, sorgen für weitere gute Laune, Schwung im Programm und im Publikum.

Gutes für die Region

Wie schön, dass bei soviel musikalischem „Dolce vita“ auch noch Gutes für die Region getan wird! Das Team des Tennenloher Kindergartens „Sonnenschein“ bekommt einen Mobilbus – ein handgeschobenes Gefährt mit Platz für sechs Kinder – im Wert von 3000 Euro und Blumensträuße überreicht.

Die Universitätskinderklinik erhält ein Auto der Marke „VW take up!“ im Wert von 15000 Euro. Die „Freude schöner Spendenfunken“ greift auf alle Anwesenden im Saal über.

Stehende Ovationen, Mitklatschen- und -singen bei der dritten Zugabe, dem „Brindisi“ aus Verdis „Traviata“, lässt die Stimmung im temperaturmäßig aufgeheizten und kaum durchlüfteten Saal mit frenetischen Beifallsbekundungen weiter ansteigen.

Ein rundum gelungener, erfolgreicher Benefiz-Konzertabend klingt nach, verlangt ein „Da Capo“!

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