"Friedlicher Festverlauf"

Bergkirchweih 2023 - Polizei zieht vergleichsweise positive Bilanz

06.06.2023, 13:19 Uhr
Auch am letzten Tag der Erlanger Bergkirchweih ging es zumindest auf dem Festgelände vergleichsweise friedlich zu. Insgesamt zieht die Polizei eine eher positive Bilanz der diesjährigen Bergkirchweih.  

© Rainer Windhorst, NN Auch am letzten Tag der Erlanger Bergkirchweih ging es zumindest auf dem Festgelände vergleichsweise friedlich zu. Insgesamt zieht die Polizei eine eher positive Bilanz der diesjährigen Bergkirchweih.  

Nach zwölf einsatzreichen Tagen auf der Bergkirchweih zieht die Polizei eine vergleichsweise positive Bilanz und spricht von einem friedlichen und harmonischen Festverlauf. Bei einem bedeutend höheren Besucheraufkommen als im Vorjahr, verzeichnet die Polizei einen Rückgang der festgestellten beziehungsweise angezeigten Straftaten und Ordnungswidrigkeiten.

Waren es im Vorjahr nach zwölf Tagen Festbetrieb 259 Anzeigen, schlugen in diesem Jahr 238 zu Buche. Davon ereignete sich ein Viertel auf dem Festgelände und drei Viertel in der Innenstadt beziehungsweise auf der Freizeitfläche am Bürgermeistersteg.

Weniger Körperverletzungen

Bei den Körperverletzungsdelikten konnte ein Rückgang um sieben Delikte auf 58 festgestellt werden. In fünf Fällen (Vorjahr 4) setzten die Angreifer einen Maßkrug beziehungsweise ein Glas als Schlagwerkzeug ein. In einem Fall zog der Tatverdächtige ein verbotenes Einhandmesser und verletzte damit eine 17-Jährige leicht an der Hand.

Während die Anzahl der Gesamtstraftaten zurückging, verzeichnete die Polizei eine deutliche Zunahme bei Übergriffen auf Einsatzkräfte. Waren es 2022 nur vier Taten, ereigneten sich in diesem Jahr elf. Glücklicherweise wurden die betroffenen Polizeibeamten dabei nur leicht verletzt und konnten in allen Fällen ihren Dienst fortsetzen. Der überwiegende Teil der Besucher trat den Einsatzkräften allerdings freundlich gegen. Festbesucher hätten sich bei den Polizeibeamten bedankt oder es wurden „Herzchen“ gezeigt.


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Bedauerlicherweise kam es auch in diesem Jahr wieder zu mehreren sexuellen Übergriffen auf meist junge Bergbesucherinnen. Es handelt sich ausschließlich um unsittliche Berührungen. Mit elf dieser Delikte liegt die Anzahl der registrierten Fälle genau auf Vorjahresniveau. Dabei konnten bei sieben angezeigten Vorfällen die Tatverdächtigen festgestellt werden.

Alkoholisierte E-Scooter-Fahrer

Während des Festbetriebes fielen 46 (Vorjahr 49) Verkehrsteilnehmer auf, die trotz zum Teil erheblicher Alkoholisierung am Straßenverkehr teilgenommen hatten. In den meisten Fällen waren die Alkoholsünder auf E-Scootern unterwegs. Darunter auch etliche junge Fahranfänger, für die ein generelles Alkoholverbot besteht.

Im Zusammenhang mit den Alkoholdelikten ereignete sich auch ein Verkehrsunfall, bei dem ein betrunkener Fahrradfahrer ohne Fremdbeteiligung stürzte. Auf dem Heimweg von der Bergkirchweih verunglückten außerdem zwei Besucher schwer. Beide Personen befinden sich mit multiplen Kopfverletzungen in klinischer Behandlung. Der Gesundheitszustand der beiden Verunglückten ist nach wie vor kritisch.

Junge Frau unsittlich berührt

Am letzten Tag der Bergkirchweih füllten sich die Sitzplätze auf den Kellern erst in den Abendstunden. Nach 22 Uhr mussten die Beamten der Berg-Sonderwache allerdings gleich mehrfach Streitigkeiten unter alkoholisierten Festbesuchern schlichten.

Nach dem Ende des Festbetriebs, kam es dann zu einer größeren tätlichen Auseinandersetzung. Zuvor hatte ein 60-jähriger Schausteller eine junge Frau unsittlich berührt. Als die Begleiter der jungen Frau den Vorfall bemerkten, kam es zu gegenseitigen tätlichen Übergriffen. Der Schausteller erhielt hierbei Unterstützung von seinen Mitarbeitern.

Bei der Auseinandersetzung wurden die beteiligten Personen nur leicht verletzt.

Schlägerei endete mit Nasenbeinbruch

Beim Abstrom der letzten Bergbesucher ereignete sich gegen 0.30 Uhr kam es in der Bayreuther Straße zu einer weiteren Auseinandersetzung, nachdem ein 21-jähriger Mann gegen einen Verkaufsstand getreten hatte. Die Bubenbetreiber sprachen den jungen Mann daraufhin an, woraufhin sich ein heftiger Streit entwickelte, bei welchem zwischen dem 21-Jährigen und einem der Betreiber die Fäuste flogen. Der 21jährige Aggressor erlitt hierbei eine Nasenbeinbruch und wurde vom Rettungsdienst in eine Klinik eingeliefert.

Ansonsten verliefen die Nachfeiern am letzten Bergtag in der Innenstadt ruhig. Nur im Bereich der nördlichen Innenstadt hielten sich kleinere Personengruppen vor den Lokalen auf.

Polizisten lautstark beschimpft

Ein betrunkener Radfahrer zog jedoch die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte auf sich, als er einem Streifenwagen vorbeifuhr und die beiden Beamten in dem Fahrzeug lautstark beleidigte. Die Beamten konnten den Fahrradfahrer nach kurzer Verfolgung stoppen. Dabei bemerkten sie, dass der 30-jährige alkoholisiert war. Der durchgeführte Atemalkoholtest zeigte einen Wert von 1,64 Promille.

Auch am letzten Tag der Bergkirchweih trafen sich wiederum junge Leute im Bereich des Bürgermeisterstegs. In der Spitze zählten die Einsatzkräfte der Polizei 450 Personen, die dort ausgelassen feierten.

17-Jährigen angegriffen und bestohlen

Gegen 22.45 Uhr kam es dann zwischen drei Personen zu einer Auseinandersetzung. Ein etwa 25-jähriger Mann und eine etwa gleichaltrige Frau griffen nach einer vorangegangenen verbalen Auseinandersetzung einen 17-jährigen Jugendlichen an, der dabei leichte Verletzungen erlitt. Dabei wurde ihm auch seine Halskette gestohlen.

Polizeibeamten nahmen außerdem am Montagabend einen 33-jährigen Mann aus Argentinien fest, der in der Michael-Vogel-Straße ein illegales Graffiti auf eine Betonsäule gesprüht hatte und anschließend flüchtete. Die Beamten konnten ihn im Rahmen der Fahndung festnehmen. Den Schaden beziffert die Polizei auf zirka 2000 Euro.