Austausch vor Ort

Blaues Kreuz: Neue Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke startet in Höchstadt

Claudia Freilinger

Nordbayerische Nachrichten Herzogenaurach/Höchstadt

E-Mail zur Autorenseite

30.3.2023, 15:00 Uhr
Keine alkoholischen Getränke mehr: Wer einen Ausweg sucht aus seiner Suchterkrankung, findet in Höchstadt bald Gleichgesinnte in einer Selbsthilfegruppe.

© Uwe Zucchi/dpa, NN Keine alkoholischen Getränke mehr: Wer einen Ausweg sucht aus seiner Suchterkrankung, findet in Höchstadt bald Gleichgesinnte in einer Selbsthilfegruppe.

Herr Weigand-Schönnagel, was hat sie zu diesem Schritt bewegt?

Bereits 2016 gab es in Höchstadt etwa zwei Jahre lang eine Selbsthilfegruppe für alkoholkranke Menschen, die ich ins Leben gerufen und geleitet habe. Wir haben uns etwa alle 14 Tage getroffen, um uns auszutauschen. Dann ging die Nachfrage irgendwann zurück und die Gruppe wurde aufgelöst. Aktuell wurde ich mehrfach angesprochen, ob ich wieder etwas organisieren könnte.

Was qualifiziert sie dazu?

Ich war selbst alkoholkrank und habe im Jahr 2005 eine Entgiftung im Krankenhaus gemacht. Dort habe ich ein Mitglied des Suchthilfeverbands „Blaues Kreuz“ kennengelernt und wir haben uns gleich gut verstanden, so dass ich regelmäßig nach Neustadt/Aisch gefahren bin, um dort zur Selbsthilfegruppe zu gehen. Das hat mir sehr geholfen. Dann habe ich mich entschieden, einen Lehrgang zum Suchtkrankenhelfer zu machen und ab 2016 die Gruppe in Höchstadt geleitet.

Norbert Weigand-Schönnagel gründet in Höchstadt eine Selbsthilfegruppe für Suchtkranke. 

Norbert Weigand-Schönnagel gründet in Höchstadt eine Selbsthilfegruppe für Suchtkranke.  © Fotostudio Christine, NN

Unter welchen Bedingungen können Interessierte denn an den Gruppentreffen teilnehmen?

Das Angebot richtet sich an Alkoholkranke und ihre Angehörigen aus dem Raum Höchstadt. Auch andere Suchterkrankte sind willkommen, denn wir können alle voneinander lernen, indem wir uns austauschen. Es ist nicht nötig, sich anzumelden und wer dies wünscht, kann auch anonym bleiben. Ich möchte nur darum bitten, dass niemand volltrunken erscheint, denn das ist dann schwierig für die anderen Teilnehmer.

Die Gruppe trifft sich erstmals am Donnerstag, 30. März, um 19 Uhr, in der evangelischen Kirchengemeinde. Der Eingang ist in der Martinetstraße 17.

Keine Kommentare