Bundestagswahl im Wahlkreis Erlangen: Ralf Schwab tritt für die FDP an

25.9.2020, 13:43 Uhr
Bundestagswahl im Wahlkreis Erlangen: Ralf Schwab tritt für die FDP an

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Die bisherige Bundestagsabgeordnete Britta Dassler wird nicht wieder als Kandidatin für die Wahl 2021 antreten. Die Mitglieder nominierten stattdessen den Gemeinderat sowie Orts- und Fraktionsvorsitzenden aus Möhrendorf, Ralf Schwab. Er ist nun für den Wahlkreis Erlangen der Direktkandidat für die nächste Bundestagswahl.

Die Abstimmung der FDP-Kreisverbände war mit 23 zu 26 knapp. Große Chancen räumt der Erlanger Stadtrat Holger Schulze seinem Parteifreund Schwab mit Blick auf die schlechten Umfragewerte indes nicht ein. Ähnlich war das bereits 2017 bei Dassler — und sie schaffte den Sprung nach Berlin dann doch über die Landesliste. Warum aber in der für die Gesamtpartei ohnehin schwierigen Situation nicht auf ein über Herzogenaurach hinaus bekanntes Gesicht wie Dassler setzen?

Mit vielen kritischen Fragen konfrontiert

"Es gab bei der Wahlkreisversammlung eine lange Debatte, bei der Britta Dassler mit sehr vielen kritischen Fragen konfrontiert wurde", sagt Schulze auf Nachfrage. Bei der Veranstaltung in Herzogenaurach habe es eine etwa zweistündige Diskussion darüber gegeben, wie die 56-Jährige ihre Ämter versehe. Die Geschäftsfrau hat neben ihrem Sitz im Bundestag unter anderem auch ein Kreistagsmandat.

"Da war zum Beispiel eine Frage, ob sie das beides ausfüllen könne", berichtet Schulze. Er selbst wolle das gar nicht bewerten, so der Erlanger Stadtrat. Allein die Debatte und das mit 49 anwesenden Mitgliedern relativ große Interesse verdeutliche die Kontroverse. Am Ende habe sich dann eben Ralf Schwab durchgesetzt. Es habe offenbar auch in Dasslers eigenem Kreisverband Leute gegeben, die mit deren Arbeit nicht so zufrieden waren. Das habe etwa ihre Präsenz betroffen.

"Zuerst einmal geschockt"

Zugleich aber hofft Schulze, dass sie als Vorsitzende des Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt weitermacht und "wir trotzdem gemeinsam für die FDP in den Wahlkampf ziehen". Er habe nach der Abstimmung allen geraten, mit Blick auf die Bundestagswahl "an einem Strang zu ziehen".

Dassler war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. "Sie war zuerst einmal geschockt, weil sie wohl nicht damit gerechnet hatte", sagt Schulze. Die wenigsten hätten einen Gegenkandidaten erwartet. Schwab hatte sich kurzfristig zur Kandidatur bereit erklärt.

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