Corona-Krise: Erlangen bereitet sich auf Erreichen des Warnwerts vor

16.10.2020, 17:43 Uhr
Corona-Krise: Erlangen bereitet sich auf Erreichen des Warnwerts vor

© Harald Sippel

"Auch wenn wir in Erlangen noch ein Stück vom kritischen Wert entfernt sind, geht es nicht darum, dass wir als Gesellschaft auf Verbote warten. Sondern es geht darum, dass wir selbst handeln." Am Freitag wurde in Erlangen der Signalwert der 7-Tage-Inzidenz von 35 Corona-Virus-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner nochmals unterschritten (laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit lag der Wert bei 30,21).

Dennoch richtet Oberbürgermeister Florian Janik einen eindringlichen Appell an die Bürger, gegenseitig Rücksicht zu nehmen und sich verantwortungsvoll zu verhalten. "Dabei gilt stets, sich an die AHA-Regeln zu halten. Das heißt: Abstand von mindestens 1,5 Metern, Hygieneregeln beachten, Alltagsmasken tragen. Darin sind wir erprobt, das können wir!"

Im Austausch mit dem Gesundheitsamt ist man zum Schluss gekommen, dass derzeit die großen Gefahren eben nicht im "offiziellen Leben" (Zitat Janik) – also bei der Arbeit, den Schulen, Kindertagesstätten oder bei mit professionellen Konzepten durchgeführten Veranstaltungen – liegen, sondern im "leichtsinnigen Verhalten im Privatleben".

Janik nennt ein Beispiel: "Da wird unter strengen Regeln Sport betrieben und anschließend schiebt man die Tische zusammen." Die Warnung des OB: "Das gemeinsame Bier nach dem Sport, die Familienfeier oder andere Zusammenkünfte in der Freizeit sind das Problem." In Einrichtungen und bei Kulturveranstaltungen hielten sich die Menschen an die Hygienekonzepte, im Privatbereich ließen sie hingegen zu oft die Vorsicht fallen, so Janik weiter.

"Wir beobachten die weitere Entwicklung genau und sind auf höhere Infektionszahlen gut vorbereitet", ergänzt Bürgermeister Jörg Volleth. Denn ab einer Inzidenz zwischen 35 und 49 greifen bereits strengere Auflagen als bisher. So gilt bei Veranstaltungen (etwa in den Bereichen Kultur, Kino oder Sport) eine Maskenpflicht am Platz. In den Schulen muss ab Klasse 5 auch im Unterricht ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Auch andernorts gilt dann teilweise eine Maskenpflicht – etwa in Fußgängerzonen.

Maskenzone wurde bereits definiert

Die genauen Festlegungen finden derzeit unter Federführung von Erlangens Rechtsreferenten Thomas Ternes statt. Hier wurden dann zwischen Besiktas-Platz und Hauptstraße/Ecke Heuwaag- und Wasserturmstraße die Bereiche in der Innenstadt definiert, in denen bei Erreichen des Warnwerts 35 die Maskenpflicht gelten wird. Auch die Plakate, die dann dort die Bürger informieren würden, werden bereits gedruckt. Für die Kontrollen wäre dann die Polizei und das Ordnungsamt zuständig.

Im Stadtgebiet sind in den vergangenen sieben Tagen 34 Fälle von mit dem Virus infizierten Personen bekannt geworden. Dabei gab es keinen "Hotspot", sondern es herrscht ein "breites Infektionsgeschehen". Für das Gesundheitsamt bedeutet dies aber auch viel Arbeit um Infektionsketten aufzuspüren. Deshalb Janiks Bitte an die Bürger: "Helfen Sie im Fall einer Infektion mit, ihre Kontakte aufzuklären."

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