Das Gemeindehaus "b11" in Erlangen wächst

27.7.2020, 06:00 Uhr
Das Gemeindehaus

© Harald Sippel

Mit dem Richtfest für das neue Gemeindehaus der Evangelischen Altstadtgemeinde geht ein Wunsch nach einer "Heimat" für Gemeinschaft, Musik und Gespräch auf die Zielgerade. Es soll "ein Haus der Liebe zu den Menschen und zur Schöpfung werden", wie Pfarrer Jacet Kikut – neben dem angestammten Pfarrer Peter Baumann, Seelsorger in der Dreifaltigkeitskirche – sagte.

Der erste Bauabschnitt des neuen nach seiner Adresse Bayreuther Straße 11 "b 11" genannten Altstädter Gemeindehauses lässt schon erahnen, dass es sich nicht verstecken, nicht klein machen will, ist es doch ein markantes Gebäude in städtebaulich interessanter Position.

Abweichend vom Bebauungsplan der Stadt, der ein dreigeschossiges Gebäude mit Flachdach zur Bayreuther Straße vorsah (also die Bauweise des alten Gemeindehauses fortsetzen wollte), setzt sich der Neubau parallel zum Gehweg und in die Flucht der südlichen Bebauung. Damit wird gleichzeitig ein grüner Innenhof für das Gemeindeleben gewonnen sowie eine nach Süden offene Freifläche für den benachbarten Kindergarten, wie Architekt Prof. Hartmut Niederwöhrmeier vom Büro Niederwöhrmeier + Kief erläutert.

Saal wird erweitert

Der Saal wird im Neubau großzügig erweitert, so dass nicht nur mehr Platz für die Chorproben vorhanden ist, sondern auch für die Veranstaltungen der Gemeinde. Zum Garten hin öffnen sich große Fenster, der direkt vom Saal aus begehbar ist. Im Südflügel – in dessen Südosten auch der Haupteingang liegt – werden sich die Büros von Pfarramt und Friedhofsamt, sowie die der Geistlichen befinden und sind künftig barrierefrei, also ohne Stufen erreichbar. Darüber sind drei Räume für Kinder, Jugendliche und Gemeindegruppen angesiedelt, die über eine großzügige Treppe erreichbar sind.

Nach Norden hin öffnet sich das ebenfalls großzügige Foyer über eine zweigeschossige Verglasung zum bekannten Ausblick – dem Wasserturm auf dem Burgberg, einem der Wahrzeichen Erlangens.

Um das Haus in die umgebende Wohnbebauung einzugliedern, hat es statt eines Flachdachs ein Walmdach erhalten, das dem Bau die befürchtete uniforme Klötzchen-Strenge nimmt. Die großen Glasflächen unterstützen den Wunsch der Kirchengemeinde nach Präsenz und Offenheit, die großzügige Raumbemessung mit viel "Luftraum" gewinnt durch Tageslicht aus verschiedenen Richtungen zusätzlich.

Die Arbeiten sind laut Pfarrer Peter Baumann zügig und ohne Zwischenfälle verlaufen und der Rohbau bald abgeschlossen. Die stattlichen Kosten von etwas über vier Mio. Euro werden durch gemeindliche und landeskirchliche Mittel und Spenden erbracht. Wie sagte der Polier beim Richtspruch: "Ein kühner Geist hat alle Zweifel besiegt."

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