Schöpfer wuchtiger Werke

Der Erlanger Maler und Bildhauer Thomas Richter ist gestorben

Peter Millian

Erlanger Nachrichten

8.8.2022, 18:30 Uhr
Thomas Richter (Mitte, mit Käppchen und Bart) und eine seiner Arbeiten im Skulpturengarten an der Schwabach.

© Harald Hofmann, NN Thomas Richter (Mitte, mit Käppchen und Bart) und eine seiner Arbeiten im Skulpturengarten an der Schwabach.

Der Maler, Bildhauer und Architekt Thomas Richter ist - wie jetzt bekannt wurde - am 26. Juli in Berlin im 80. Lebensjahr an den Folgen einer schweren Hirnblutung gestorben.

Die bekanntesten Werke Richters im öffentlichen Raum sind die Figuren der Commedia dell’Arte an der Südseite des „fifty fifty“ an der Güterhallenstraße sowie die Wandmalerei im Eingangsbereich der Kleinkunstbühne in der Südlichen Stadtmauerstraße.

Drastische Darstellung

Sein Kunstobjekt „Rattenfänger“ am Frauenauracher Kindergarten blieb wegen seiner drastischen Darstellung umstritten, in den zahlreichen Kunstausstellungen in Erlangen fehlte Richter (zumindest bis zum Jahr 2010) so gut wie nie.

Thomas Richter beim Restaurieren seiner Theaterfiguren der Commedia dell Arte vor dem "fifty fifty".

Thomas Richter beim Restaurieren seiner Theaterfiguren der Commedia dell Arte vor dem "fifty fifty". © Bernd Böhner, NN

In Erinnerung bleiben ein eindrucksvoller Skulpturengarten an der Schwabach sowie die Einzelausstellung „Schnittwelten“ im (damals neuen) Kunstmuseum mit über 100 Werken. Die Kunstkritik bescheinigte ihm bei einer Winterausstellung 2010 des Kunstvereins, das „mutigste Bild der Ausstellung“ gestaltet zu haben, seine großformatigen Werke hatten Wucht.

Architekt in Nürnberg

Der Erlanger Kulturpreisträger von 1976 wurde in Chemnitz geboren und war in Rostock aufgewachsen. Seit 1966 arbeitete er als Architekt in Nürnberg, bis 1972 schloss sich ein Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie in Erlangen an.

Seit 1972 war Thomas Richter freischaffender Maler und Bildhauer mit einem Atelier im westlichen Landkreis.

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