Doppelmord in Erlangen: Zusammenhang mit Oktoberfestattentat?

11.12.2020, 00:01 Uhr
Das wichtigste Beweisstück im Mordfall Lewin/Poeschke: Eine Damenbrille. 

© nn Das wichtigste Beweisstück im Mordfall Lewin/Poeschke: Eine Damenbrille. 

Es war am 19. Dezember 1980 als es abends an der Türe eines Bungalows in der Erlanger Ebrardstraße klingelt. Davor steht ein Mann mit einer Schusswaffe der Marke Beretta in der Hand. Als sich die Haustüre öffnet, zögert er nicht und feuert vier Mal. Der Täter geht an der Leiche seines Opfers vorbei ein Stück weiter Richtung Wohnzimmer. Dann trifft er auf sein zweites Opfer, gibt weitere vier Schüsse ab und flüchtet. Der Doppelmord von Erlangen beschäftigt auch heute noch die Öffentlichkeit.

Der Schütze, ein rechtsradikaler Terrorist, tötete den Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Shlomo Lewin, und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke. Der Fall wurde innerhalb des bayerischen Sicherheitsapparates hoch eingestuft, das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. Die ergaben, dass der Täter Uwe Behrendt hieß. Der Student war Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann, einer zum damaligen Zeitpunkt vom Bundesinnenminister bereits verbotenen, rechtsradikalen Organisation. Behrendt flüchtete in den Libanon, wo er später angeblich Suizid beging.

Polizeireporter Alexander Brock und Moderatorin Lena Wölki befassen sich in der aktuellen Folge unseres Podcasts "Abgründe" mit diesem Fall. Gesprochen hat Alexander Brock auch mit einem ehemaligen Kriminalbeamten, der als junger Polizist Teil der damaligen Soko war. Außerdem kommt im Podcast Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zu Wort, der die beiden Mordopfer persönlich kannte. Aus seiner Sicht sei der Rechtsradikalismus damals unterschätzt worden.

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