Christoph Maier gestorben

Eckental: "Fisch-Maier" bewegte viel

17.7.2021, 11:50 Uhr
Der Politiker und Fisch-Aktivist Christoph Maier ist mit 90 Jahren in Eckental gestorben.

© Scott Johnston Der Politiker und Fisch-Aktivist Christoph Maier ist mit 90 Jahren in Eckental gestorben.

Der Spitzname "Fisch-Maier", wahlweise auch "Fisch-Doktor", begleitete den gebürtigen Kühlenfelser (Jahrgang 1931) ein Leben lang. Ein scharfkantig profilierter CSU-Politiker, der sich zuweilen weit aus dem Fenster lehnte, es sich sehenden Auges mit mancher "Obrigkeit" verscherzte - und gerade deshalb auch stets den Respekt des politischen Gegners hatte.

Gebietsreform durchgesetzt

Ganz viel bewegt hat Christoph Maier, als es im Zuge der Gebietsreform 1974 um den Aufbau des neuen Landkreises Erlangen-Höchstadt ging. Ein Projekt, das er mit dem damaligen Landrat Franz Krug auch gegen Widerstände aus den eigenen Reihen durchsetzte und dessen Konzept er trotz mancher Anfeindungen bis ins hohe Alter stets verteidigte.

Ambitionierte Großprojekte

Die ambitionierten Großprojekte, sie waren Christoph Maier immer ein besonderes Anliegen. So engagierte er sich für die Gründung des Gymnasiums Eckental ebenso wie für die Rettungswache, die Gräfenbergbahn oder die Polizeiinspektion im Ostlandkreis. Einer seiner Themenschwerpunkte war das Bildungswesen.

Polit-Handwerk in Forth gelernt

Sein politisches Handwerk hat Maier, geboren in Kühlenfels bei Pottenstein, im Rat der einstigen Gemeinde Forth gelernt, dem er zwischen 1966 bis 1972 angehörte. Von 1972 bis 1984 saß er als Vize-Bürgermeister im Rat der neu gebildeten Gemeinde Eckental.

Fast 50 Jahre im Kreistag

Auch im Kreistag Erlangen-Höchstadt war Christoph Maier fast 50 Jahre aktiv - von 1966 bis 2014. Zehn Jahre, von 1968 bis 1978, war er Chef der CSU-Fraktion. Und auch im Maximilianeum in München war seine Stimme zu hören: Von 1978 bis 1998 war er Landtagsabgeordneter. 31 Jahre lang leitete Maier darüber hinaus den CSU-Kreisverband.

Beruf prägte das Leben

Sein ursprünglich erlernter Beruf prägte auch Christoph Maiers Leben: 1960 begann er als Assistent an der Bayerischen Landesanstalt für Fischerei in Starnberg. Am Ende war er Fischereidirektor und Präsident einer Organisation mit 15.000 Mitgliedern in über 80 Vereinen. 2500 Hektar Gewässerfläche in Mittelfranken gehörten zu seinem Gebiet.

Willkommener Ratgeber

Am 16. Januar 2021 hatte Christoph Maier - aufgrund Corona in stark eingeschränkter Manier - seinen 90. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass hielt Stefan Müller, CSU-Bundestagsabgeordneter und Stellvertreter des ersten parlamentarischen Geschäftsführers der CSU, eine Laudatio auf Maier: Man habe sich immer auf sein Wort verlassen können und gewusst, dass er seine Anliegen jederzeit mit maximalem Nachdruck vertreten würde. Seine Erfahrung und der darauf fußende Rat sei für heutige Abgeordnete "von größtem Wert", seine Meinung und sein Rat zu aktuellen politischen Fragen immer willkommen.

Expertise und Lebensklugheit

Auch Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle schätzte Expertise und Lebensklugheit, über die Christoph Maier in hohem Maß verfügte. Am Mittwoch, 14. Juli 2021, ist Christoph Maier in Eckental verstorben. Am Mittwoch, 21. Juli 2021, 14 Uhr, wird er auf dem Friedhof in Forth zu Grabe getragen.

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