Ein fulminantes Ergebnis für Balleis

22.6.2013, 07:00 Uhr
Ein fulminantes Ergebnis für Balleis

© Bernd Böhner

Als Peter Ruthe, der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion, im kleinen Saal der Stadthalle das Ergebnis verkündet, steht Siegfried Balleis auf, reißt beide Arme hoch und ballt die Fäuste. 108 Stimmen hat er erhalten, bei einer Enthaltung und bei einer Nein-Stimme: Ein fulminantes Ergebnis.

Die CSU will Siegfried Balleis, sie will ihn als Oberbürgermeister-Kandidaten, und sie will ihn weiter als Oberbürgermeister für Erlangen. „Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich für das Vertrauen“, sagt ein strahlender Siegfried Balleis, während die Mitglieder ihrem Kandidaten lange applaudieren.

Vor der Wahl hatten der ehemalige Bürgermeister und langjährige politische Weggefährte Gerd Lohwasser, die CSU-Kreisvorsitzende Alexandra Wunderlich und der CSU-Bundestagsabgeordnete Stefan Müller für Siegfried Balleis geworben. Innenminister Joachim Herrmann konnte an der Nominierungsversammlung nicht teilnehmen, Er diskutierte an dem Abend mit Maybritt Illner im ZDF.

Der Tenor war bei allen Parteifreunden einhellig. Lohwasser zitierte den früheren FDP-Chef, Professor Carl Arnold, der einmal gesagt hatte: „Herr Oberbürgermeister, sie sind der richtige Mann, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort“.

Lohwasser lobte Balleis als „charismatischen Politiker mit hohen Führungsqualitäten, der einsatzfreudig, durchsetzungsfähig und begeisterungsfähig“ ist, der in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister sehr viel erreicht habe: die Schulden abzubauen, „investive Akzente“ zu setzen und Arbeitsplätze zu schaffen. Unter Balleis, betont Lohwasser, ist Erlangen als erste bayerische Kommune mit dem Titel „wirtschaftsfreundlichste Großstadt“ ausgezeichnet worden. Wer aber, das betonte Lohwasser auch, Balleis in die „Ecke des reinen Finanz- und Wirtschaftsmachers“ stellen wollte, der springe zu kurz. Balleis erkenne „mit seinem hohen politischen Instinkt“ genauso den Wert „weicher Standortfaktoren.

Siegfried Balleis, der seit 1996 Oberbürgermeister der Stadt Erlangen ist, hob in seiner ausführlichen Bewerbungsrede noch einmal die Erfolge seiner Amtszeit hervor. Unter allen 84 Großstädten in Deutschland habe Erlangen neben Ingolstadt die niedrigste Arbeitslosenquote, in keiner anderen Großstadt sei seit 1996 das Wachstum an Arbeitsplätzen so stark ausgefallen wie in Erlangen. Und dabei habe die Stadt sogar noch Schulden zurückgezahlt.

Da aber, so Balleis, die politische Erfahrung lehre, dass bei Wahlen „die Erfolge der Vergangenheit leider keine große Rolle spielen“, nannte der Oberbürgermeister seine Ziele für die nächste Wahlperiode. Von 2014 bis 2020 wolle er eine „Politik der nachhaltigen Stadtentwicklung gestalten und vor allem die Energiewende“ umsetzen.

Dazu gehören für ihn die Förderung des Radverkehrs, die Energiewende als „Jahrhundertaufgabe“, ein saniertes Freibad-West und ein regional optimiertes Bussystem. Bei der Stadt-Umland-Bahn wiederholte Balleis seine große Skepsis: Er würde grob fahrlässig handeln, wenn er nicht kostengünstigere Alternativen prüfte.

Am Ende der Veranstaltung schenkte die CSU Balleis als Ausdauersportler neue Laufschuhe für den Wahlkampfmarathon mit den besten Wünschen: „Alles Gute. wir kriegen das schon hin“, sagte Peter Ruthe.

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