Polizei ermittelt

Herzogenaurach: Mann lockt Kinder mit Welpen - Polizei hält "Gefährderansprache"

Matthias Kronau

Redaktion Herzogenaurach

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23.3.2023, 13:55 Uhr
In Herzogenaurach geht die Sorge um. Männer sollen Kinder auf dem Schulweg angesprochen haben. (Symbolbild)

© Peter Kneffel/dpa In Herzogenaurach geht die Sorge um. Männer sollen Kinder auf dem Schulweg angesprochen haben. (Symbolbild)

In Herzogenaurach sind in den vergangenen Tagen in zwei Fällen Kinder von ihnen unbekannten Männern angesprochen worden. Sie sollen von Welpen daheim erzählt haben. Das hat das Polizeipräsidium Mittelfranken bestätigt. In einem Fall konnte ein Mann festgestellt werden.

Der erste Fall datiert vom 16. März. In der Cyprianstraße hatte ein Unbekannter ein Kind angesprochen, das dort unterwegs war. Dabei soll der Mann dem Kind erzählt haben, dass er Hunde/Welpen daheim habe. Die Eltern des Kindes meldeten den Vorfall bei der Polizei.

Aufmerksamer Zeuge

Am 20. März der zweite Fall: Ein Kind wurde an einer Bushaltestelle nahe dem Wiwa-Weiher von einem Mann angesprochen. Auch hier war von Welpen die Rede, die der Mann daheim habe. Dies hörte ein in der Nähe stehender Zeuge, sodass dieser unmittelbar die Polizei verständigte. Eine Polizeistreife war rechtzeitig vor Ort, um den Mann zu kontrollieren.

Mit ihm wurde in der Folge eine sogenannte "Gefährderansprache" durchgeführt. Eine solche kann erfolgen, wenn schon ein Verdacht vorliegt, dass jemand möglicherweise in der Zukunft eine Straftat begehen könnte. Details zu der konkreten Gefährderansprache wollte das Präsidium nicht nennen, es verweist aber darauf, dass noch nicht geklärt sei, ob auch der Vorfall vom 16. März auf diesen Mann zurückgeht.

Jeder Fall wird ernst genommen

Das reine Ansprechen eines Kindes ist natürlich noch nicht strafbar. Viele Meldungen, die bei der Polizei eingehen, würden sich schnell in Wohlgefallen auflösen, so ein Sprecher des Präsidiums. Das weiß die Polizei auch deswegen, "weil wir jeden Fall ernst nehmen". In den meisten Fällen sei das Mittel einer "Gefährderansprache" nicht notwendig.

Was hilft eine solche Ansprache? Wichtig sei sie auch deswegen, weil "derjenige dann schon einmal aus der Anonymität heraus sei". Man kenne die Person, und die Person wisse das nun auch. Wichtig zu erwähnen: Strafbar gemacht hat sich solch eine Person noch nicht.

Ganz konkret in Herzogenaurach werde die Polizeiinspektion in der nächsten Zeit verstärkt mit Streifen unterwegs sein.

Nicht selbst aktiv fahnden

Vor kurzem erst hatte das Polizeipräsidium eine Pressemitteilung zum Thema herausgeben, nachdem in Nürnberg vermehrt ähnliche Fälle aufgetreten waren. Dabei ging es auch um Tipps für Eltern, wie sie am besten reagieren können, wenn ihr Kind von einem solchen Treffen berichtet.

Einer der Punkte dabei: "Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei." Und: "Nehmen Sie Abstand vor eigenhändigen ,Fahndungsaufrufen' in sozialen Netzwerken, Chatgruppen etc. Hier haben Sie weder den Verbreitungsgrad noch den Inhalt weiterer Verbreitungsnachrichten in der Hand."

Zu der Pressemitteilung geht es hier: Die Bayerische Polizei - Verdächtiges Ansprechen von Kindern - Hinweise der Polizei (bayern.de)


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