Klimacamp

Erlangen: Aktivisten beziehen ihr Klimacamp

4.6.2021, 18:30 Uhr
Erlangen: Aktivisten beziehen ihr Klimacamp

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

Angemeldet habe sie bei der Stadt eine Dauerkundgebung bis zum Jahre 2038, erläutert die Lehramtsstudentin Katharina Trapp. Allerdings gelte die Genehmigung derzeit nur für drei Wochen, dann müsse man wohl eine Verlängerung beantragen. Sie sagt aber auch: „Wir campen bis die Stadt handelt, um die Klimaziele zu erreichen, und wir stellen uns auf ein längeres Camp ein“. Die fünf Forderungen haben die ein halbes Dutzend Aktivisten, die ihr Camp aufbauen, auf ein blaues Plakat geschrieben, das am Rande des Platzes steht. „Klimaneutral bis 2025“, steht darauf, „Verkehrswende jetzt“ auch, und dann noch „Energiewende jetzt“, „Mietendeckel jetzt“ und „Verbot von Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel“.

"Parteiübergreifend"

Das Klimacamp sei in Erlangen ein neues Projekt, das sich als „parteiübergreifend“ und „gruppenübergreifend“ definiere, erläutert Katharina Trapp. 15 Personen haben es organisiert, ein halbes Dutzend sind nun beim Aufbau dabei. Das geht nicht alles reibungslos – ein Zelt bricht zusammen, weil es falsch herum aufgebaut wurde – doch pünktlich zum Beginn der angemeldeten Kundgebung auf dem erweiterten Campgelände ist alles fertig, sind die Möbel in die Zelte geräumt, ist die Verpflegung verstaut. Die Lebensmittel wollen die Klimaaktivisten möglichst aus dem Food-Sharing-Angebot beziehen, Spenden seien aber auch willkommen, sagt Katharina Trapp.

16 Aktivisten bei Kundgebung

Zur Kundgebung waren dann etwa 16 Aktivistinnen und Aktivisten gekommen, und beinahe ebenso viele Polizisten in sechs Streifenwagen. Alles blieb friedlich, die Hälfte der Ordnungshüter zog dann auch nach einer halben Stunde wieder ab, während junge Männer und Frauen Wortbeiträge zu den fünf Forderungen an die Stadt lieferten. Hin und wieder blieben Passanten stehen um kurz zu lauschen, aber so richtigen Zuspruch bekamen die Aktivistinnen und Aktivisten von ihnen nicht. Das darf sich aber ändern in den nächsten Wochen, für die sich Katharina Trapp wünscht, dass sich Bürgerinnen und Bürger, die sich auch für den Klimaschutz einsetzen, für eine Schicht im Camp eintragen, oder einen Workshop oder einen Vortrag halten.
Ob die Klimacamper gegen das Verbot der Stadt, auf dem Rathaus das Camp aufzuschlagen, klagen werden, wisse man noch nicht, sagte Katharina Trapp. Man wolle nun erst einmal das Camp auf dem Beşiktaş-Platz betreiben, um so vor der Bundestagswahl Druck aufzubauen. Vom Tisch sei die Klage damit aber nicht.

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