Erlangen: Gold krönt die EM für Konstantin Walter

15.7.2014, 13:46 Uhr
Erlangen: Gold  krönt die EM für Konstantin Walter

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Für den Erlanger Schwimmer, der seit Jahren für den Turnerbund Erlangen in der SSG schwimmt, lief es schon im Vorlauf der Staffel mit Henning Mühlleitner (SV Schwäbisch Gmünd), Felix Kusnierz (SG Essen) und Damian Wierling (SG Essen) gut. Als Dritter qualifizierte sich das Quartett für den Endlauf in 7:28,82 Minuten hinter den Teams aus Spanien und Italien. Im Finale startete Alexander Kunert (SV Gelnhausen) für Kusnierz. Mühlleitner, Wierling und Walter, der sich im Vorlauf mit einer Zeit von 1:51,16 Minuten für einen erneuten Einsatz empfohlen hatte, blieben im Quartett.

In einem packenden Rennen holten alle vier alles aus sich heraus, Konstantin Walter verbesserte seine Zeit vom Vorlauf auf 1:51,16 Minuten und Alexander Kunert schlug dank eines schnellen Schlusssprints (1:49,66) vor dem größten Rivalen Italien an, die bis dahin stetig das Feld angeführt hatten. Die Endzeit: 7:21,25 Minuten.

Nach dem Anschlag jubelte die gesamte deutsche Mannschaft mit den vier Gold-Athleten. „Ich bin überglücklich“, sagt Walter. Unerwartet sei der Erfolg gewesen. Mit drei Medaillen im Gepäck kommt der Junioren-Europameister heute nach Erlangen zurück. Alle Staffeln, in denen er startete, holten Edelmetall. Zum Auftakt der JEM schwamm die 4 x 100 m-Freistilstaffel der Herren zu Silber, Walter lieferte eine schnelle Zeit von 50,98 Sekunden im Finale. Am nächsten Tag folgte das Mixed- Team über 4 x 100 m Freistil. Walter wurde im Vorlauf eingesetzt, das neu besetzte Quartett hielt den herausgeschwommenen Startplatz zwei im Finale, alle wurden geehrt: erneut Silber für den 17-Jährigen.

„Es macht so Spaß hier in Dordrecht gemeinsam im Team Rennen zu absolvieren“, sagt Walter, er fühle sich „unglaublich wohl“ als Teil der Jugend-Nationalmannschaft, die Stimmung sei super. Gemerkt hat man das beim Highlight, dem Sieg über 4 x 200 m Freistil. Alle vier Jungs lagen sich in den Armen, noch auf dem Podium strahlten sie sich an.

Angesichts der Leistungen, die Walter in den Teamwettbewerben gezeigt hat, gab es auch für seinen Trainer Roland Böller kaum noch ein Halten. Es ist „gigantisch“, sagt er, „als jüngerer Jahrgang bei den Jugend-Europameisterschaften und dann gleich Gold. Alle freuen sich wahnsinnig mit Konstantin.“ Außerdem, merkt Böller an, sei es erst dem dritten Erlanger Sportler gelungen, Gold bei der JEM zu schwimmen. Hannah Stockbauer gewann mehrmals im Einzel, Franziska Prade in der Staffel im Jahr 2005 und jetzt: Konstantin Walter.

Böller beobachtete das Geschehen von Erlangen aus – eine Mannschaft mit 25 Sportlern betreut sich nicht von selbst, doch im Moment seines Erfolgs vergisst der Athlet seinen Trainer natürlich nicht: „Dass ich so etwas schaffen kann, das habe ich zu einem großen Teil Rolli zu verdanken“, sagt Walter und nennt Böller bei seinem gängigen Spitznamen. „Er motiviert mich immer, wenn ich mal keine Lust habe.“ Und so entging dem Trainer nicht, dass es in den Freistil- Einzelrennen noch die eine oder andere Arbeit für die beiden gibt. Platz 31 errang Walter über 400 m (4:02,22 Min.), Platz 22 über 100 m (51,59 Sek.) und Rang 29 über 200 m (1:53,99 Min.). „Zufrieden bin ich schon“, sagt der Schwimmer, „nächstes Jahr will ich mich auch im Einzel für ein Halbfinale qualifizieren.“ Der Saisonhöhepunkt, auf den alles Training und alle Bemühungen ausgerichtet waren, war dieses Jahr die Deutsche Meisterschaft. Wochen später noch einmal Höchstleistung abzurufen, fällt jedem Sportler schwer, erklärt Böller. „Wir werden weiter hart arbeiten.“

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