Rechtsradikaler Hintergrund?

Erlangen: Mit "Heil Hitler"-Rufen Totengedenken gestört

Hans von Draminski

Erlanger Nachrichten

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20.12.2022, 11:35 Uhr
Das Totengedenken zum 42. Jahrestag der Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poeschke wurde von offenbar rechtsradikalen Störern überschattet.

© Hans von Draminski, NN Das Totengedenken zum 42. Jahrestag der Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poeschke wurde von offenbar rechtsradikalen Störern überschattet.

Die beiden 46- und 26-jährigen Männer fielen im Verlauf des Abends mehrfach im Umfeld einer Gedenkversammlung auf. Gegen 17:30 Uhr rief der 26-Jährige "Heil Hitler" in Richtung der Versammlungsteilnehmer, die vom Besiktas-Platz durch die Innenstadt zogen, und ging danach zunächst davon. Kurz darauf wiederholte der Mann sein Verhalten bei der Abschlusskundgebung am Hugenottenplatz. Hier wurde er von Beamten der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt gestellt. Nachdem sie ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet hatten, erteilten sie dem Mann einen Platzverweis.

Glasflasche geworfen

Der 46-Jährige warf gegen 18 Uhr eine leere Glasflasche in Richtung der Teilnehmer der Anschlussveranstaltung, die in die Feierlichkeiten zum jüdischen Chanukka-Fest überging, nachdem er den Auftakt des Festes zuvor durch Abspielen lauter Musik gestört hatte. Die Flasche zerbrach am Boden, so dass niemand verletzt wurde. Der offensichtlich stark alkoholisierte Mann musste bei seiner Festnahme durch die Polizeibeamten gefesselt werden. Hierbei beleidigte er die Einsatzkräfte, spuckte um sich und rief ebenfalls "Heil Hitler".

Ermittlungen eingeleitet

Die Beamten leiteten gegen beide Männer Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein. Die weiteren Ermittlungen hat das hierfür zuständige Fachkommissariat der Erlanger Kriminalpolizei übernommen.


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