Erlangen sagt "ja": Schulen dürfen gurgeln

17.4.2021, 10:28 Uhr
Erlangen sagt

© Eduard Weigert

Es ist entschieden. Schulen in der Stadt Erlangen, die an der Wicovir-Studie teilnehmen, können damit unter gewissen Voraussetzungen ihrer Testpflicht nachkommen. Das hat die Stadt am Freitagnachmittag mitgeteilt. Zusammengefasst: Bei Inzidenzen über 100 werden drei Tests pro Woche gefordert, studienseitig wird in Erlangen nur die Lösung angeboten werden, zweimal in der Woche zu gurgeln und am Montag einen Antigen-Schnelltest durchzuführen.

"Schülerinnen und Schüler, die schon jetzt am laufenden Pilotprojekt "Studie zur Früherkennung des Corona-Virus" teilnehmen, können die Testpflicht durch Abgabe eines Gurgeltests . . . erfüllen", heißt es in der Mitteilung. Das gelte auch für Mitarbeiter der Not- und Mittagsbetreuung. Für die Durchführung der Tests sei die jeweilige Schule zuständig.

Die Regelung gelte so lange, bis die 7-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner 200 übersteigt, sich aufgrund künftiger bundesrechtlicher Regelungen Einschränkungen der Pilotprojekte, wie die Wicovir-Studie eines ist, ergeben oder wenn die Rechtsgrundlage der 12. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung oder eine gleichlautende Nachfolgeregelung aufgehoben wird.

Landkreis überlegt

Wie berichtet, war das Landratsamt ERH nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt ERH der Ansicht, keine Ausnahmegenehmigungen für teilnehmenden Schulen der Wicovir-Studie im Landkreis zu erteilen. Ob das so bleibt? "Wir beraten darüber", sagt Pressesprecherin Stephanie Mack auf Anfrage der Erlanger Nachrichten. Voraussichtlich am Montag werde eine Entscheidung fallen.

Thomas Wagner, Initiator der Wicovir-Studie, hat die Schulleitungen in der Stadt Erlangen und im Landkreis ERH bereits informiert, wie es nun weitergeht. "Absehbar ist, dass wir in der Regel nur das Modell unterstützen werden, dass die bisherigen Abgabetermine in der von Ihnen gewählten Schiene beibehalten werden und Sie dann (weil Sie im Moment drei Tests durchführen müssen) montags zusätzlich einen Selbsttest durchführen", so Wagner.

Das könne dann zu der Variante führen, dass montags zwei verschiedene Tests abgegeben werden – ein Selbsttest, wie er vorgeschrieben ist, und zusätzlich auf freiwilliger Basis ein Gurgelpool, der bis Nachmittag in einem Labor der Uni Erlangen auf Spuren von Covid-19 untersucht wird und über die Schulteilnahme am Dienstag entscheidet.

Jetzt alle teilnehmenden Schulen dreimal pro Woche per Gurgelpool zu testen, so dass gar kein Selbsttest mehr durchgeführt werden müsste, sei nicht sinnvoll. "Sonst würden wir die Hälfte der Kapazität verlieren", so Wagner.

Neue Teilnehmer willkommen

Bislang haben etwa 30 Schulen aus der Stadt Erlangen und dem Landkreis ERH bei der Wicovir-Studie mitgemacht. Durch die Einführung der Testpflicht und der zeitweiligen Ungewissheit, ob die Pooltestung anerkannt wird, seien mittlerweile mehrere Teilnehmer abgesprungen, so Wagner. Dies habe allerdings den Vorteil, dass dadurch Kapazitäten freigeworden seien. Wagner: "Falls jetzt Schulen interessiert sind, die bisher noch nicht mitgemacht haben, werden wir versuchen, jeweils zwei Pools für die Lehrer anzubieten."

Weitere Informationen unter www.screeningpools.de

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