Erlanger Alt-OB: Blick zurück und nach vorn

10.1.2020, 18:00 Uhr
Erlanger Alt-OB: Blick zurück und nach vorn

© Markus Hörath

Der Jurist hat die Stadt geprägt, darin waren sich alle einig, darunter die Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Barbara Pfister, ebenso wie der amtierende OB Florian Janik, aber auch Jenas Alt-OB Peter Röhlinger und Jurij Fjodorow, Mitglied des Wladimirer Regionalparlaments und "Vater" der Partnerschaft Wladimir-Erlangen. Hahlweg hat in den 1970er und -80er Jahren Erlangen zu einer Radfahrerstadt und zur Hauptstadt des Umweltschutzes gemacht "oder ganz einfach zu einer der saubersten, gepflegtesten und lebenswertesten Städte Deutschlands", so Fjodorow.

Dietmar Hahlweg habe, so Barbara Pfister, damit gezeigt, welche Gestaltungskraft von der Kommunalpolitik ausgehen kann. Der Satz von Erich Fried "Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt", sei für Dietmar Hahlweg Verpflichtung gewesen, Erlangen weiterzuentwickeln und sich nicht mit dem Status quo zufrieden zu geben. "Du hast mein Leben verändert", so Pfister.

Zeichen gesetzt hat der Jubilar außerdem auf dem Gebiet des kommunalen Miteinanders zwischen der Stadt Erlangen und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt ("Stadt und Land – Hand in Hand"), der Entwicklung des VGN, den ersten Plänen zur Realisierung einer Stadt-Umland-Bahn und nicht zuletzt bei der Begründung der Städtepartnerschaften mit Jena und Wladimir.

Für Oberbürgermeister Florian Janik sei Dietmar Hahlweg eine Konstante seiner Jugend gewesen – neben dem Papst und Helmut Kohl, wie das Stadtoberhaupt schmunzelnd anmerkte. Dietmar Hahlweg sei nicht der Alt-OB, der durch die Stadt laufe und seinem Nachfolger gute Ratschläge

gebe. Das heiße aber nicht, dass er das Interesse an Erlangen verloren habe, gerade im Gegenteil. Wenn es ihm wichtig ist, mische er sich nach wie vor ein – "solidarisch, konstruktiv, sachlich".

Dass der Blick aber nicht nur zurück, sondern weit nach vorn ging, dafür sorgte Henning Zimmermann von Fridays for Future. In seinem Vortrag mit dem Titel "Die Klimakrise und politischer Mut" betonte er die "großartige politische Voraussicht". Dietmar Hahlweg habe immer wieder Mut bewiesen und mutige politische Entscheidungen gefällt. Dieser Mut sei heute genauso wichtig wie vor 50 Jahren.

Ein Gedanke, den der Jubilar in seinen Dankesworten mit Blick auf die Klimakrise noch einmal aufgriff. "Es muss endlich", so Hahlweg, "entschiedener gehandelt werden, und das alles sehr schnell."

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