Erlanger Jazz Band Bällchen ließ es krachen

16.2.2020, 18:30 Uhr
Erlanger Jazz Band Bällchen ließ es krachen

© Klaus-Dieter Schreiter

Nicht nur, dass die Karten im Handumdrehen vergriffen waren, es hat auch eine prima Stimmung geherrscht in den kleinen Räumen des Studentenhauses am Langemarckplatz. Zudem hat die Musik der drei Bands aus der Region vollauf begeistert.

War der Jazzbandball in den letzten Jahren immer mehr zu einer Faschingsveranstaltung geworden, bei der die Gäste fantasievoll verkleidet waren und nicht nur Jazz gespielt wurde, sondern Musik für jeden Geschmack, bei der getanzt, geschmust, und eben richtig gut gefeiert wurde, so war das erste Bällchen mehr eine reine Jazz- und Rock ’n’ Roll-Veranstaltung. Die 200 Gäste – mehr Karten durften nicht verkauft werden – waren eher dezent faschingsmäßig verkleidet, und es waren überwiegend Musikfreunde des mittleren und älteren Semesters gekommen. Das lag daran, dass die Karten über die Kontakte der Veranstalter vornehmlich über Mund-zu-Mund-Propaganda weg gingen.

Buntes Repertoire

Die drei Bands aus der Region wussten sehr genau, was das Publikum hören wollte. Die Old Riverhouse Jazzband, gegründet 1968 in Erlangen, bewies mit ihrem umfangreichen Repertoire aus Blues, Dixieland und Swing ihre Klasse, die Hillman's Blues Band aus Nürnberg mit ihrer Sängerin Claudia Spanhel erzählte musikalische Geschichten nicht nur mit klassischem Blues, sondern auch R & B, Soul, Funk und Swing. Ziemlich verrückt kamen die Rickbop & The Hurricanes aus Bamberg daher. Die heißen Jungs brachten akrobatische Shows, traktierten ihre Instrumente, brachten altbekannte Songs von Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Chuck Berry.

Carsten Distler und Sabine Menzel vom Kulturverein Erlangen hatten mit der Unterstützung von Gottfried Heidrich ein feines Händchen bewiesen bei der Auswahl dieser Bands. Dabei hatten sie gar nicht eine so große Auswahl. Denn die Vorbereitungszeit auf das Jazzbandbällchen war nur kurz, alles war "mit heißer Nadel gestrickt" worden. Wie eng das alles war erzählte Heidrich den Gästen, der auch gestand, den Namen "Jazzbandbällchen" "geklaut" zu haben. Früher, das wusste er, gab es

nämlich schon einmal ein "Jazzbandbällchen" im altehrwürdigen Frankenhof. Ihm, der wie schon in all den Jahren zuvor als Organisator des "richtigen" Jazzbandballs im weißen Frack auftrat, dankten die beiden Macher vom Kulturverein ausdrücklich für sein Engagement.

Und wie geht es nun weiter mit dem "Jazzbandbällchen"? "Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit wir auch im nächsten Jahr einen solchen Ball wieder haben werden", strahlte Distler. Und Sabine Menzel versprach: "Wir werden den Jazzbandball nicht einfach so im Nirwana verschwinden lassen". Dabei hoffen sie darauf, im nächsten Jahr eine etwas größere Location zu finden. Und dann wird das Jazzbandbällchen ja vielleicht auch wieder ein ausgewachsener Jazzbandball. Schön wär’s.

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