Gegen Corona: So testen Erlanger Schulen zum Restart

21.2.2021, 10:29 Uhr
Gegen Corona: So testen Erlanger Schulen zum Restart

© Hans Punz/dpa

Das Gesundheitsministerium hat einen Lösungsansatz gefunden, Corona-Infektionen frühzeitig zu erkennen – sogenannte Selbsttests. Sie erfolgen, indem man ein etwa 2,5 Zentimeter langes Teststäbchens in ein Nasenloch einführt. Die Zulassung auf Bundesebene wird laut Gesundheitsministerium für März erwartet. Gut 40 Prozent von 1,7 Millionen bayerischen Schulen werden aber bereits ab diesem Montag wieder in der Schule sein.

Kultusminister Michael Piazolo hat sich diesbezüglich in einem Schreiben an die Einrichtungen gewandt: Schüler, die in den Präsenzunterricht gehen, werden "ab sofort" kostenlose Reihentestungen angeboten. Für Annette Grasnick, stellvertretende Leiterin des Emmy-Noether-Gymnasiums Erlangen, ist das keine befriedigende Lösung. "Die Reihentestungen sind ein einmaliges Angebot. Die Schüler werden getestet, wenn sie wieder in den Präsenzunterricht wechseln, also aus einer Phase kommen, in der sie wenig Kontakt hatten." Zielführend sei aber, die Schüler regelmäßig zu testen, wenn sie die Schule besuchen. "Deshalb ist das Angebot der Reihentestungen für mich ein Feigenblatt", so Grasnick.

Stattdessen nimmt ihre Einrichtung wie über 20 weitere Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten in der Stadt Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt an den Pooltestungen teil, die über Gurgelproben erfolgen. Organisiert wird das Projekt von Thomas Wagner, Geschäftsführer der Intego GmbH, der hier als Privatmann fungiert. Die Proben werden in einem Labor der Biologie an der Uni Erlangen ausgewertet. Dabei zeichnet sich aber ein Problem ab: "Wir werden bald unsere Kapazitätsgrenze erreicht haben", sagt Wagner. Der Antrag auf eine finanzielle Förderung der Wicovir-Studie liegt weiter beim Gesundheitsministerium, Wagner hat noch keine Antwort erhalten.

Ergebnis nach 15 Minuten

Das Ohm-Gymnasium Erlangen hat derweil einen anderen Weg eingeschlagen. Schulleiterin Nathali Jückstock-Kießling vertraut auf die Reihentestungen, die an einem ärztlichen Versorgungszentrum erfolgen und ausgewertet werden. Diese Woche waren die Lehrer an der Reihe, nächste Woche folgen die Schüler. Danach hilft sich die Schule mit Antigen-Schnelltests. "Wir wählen diesen Weg, weil nach 15 Minuten das Testergebnis vorliegt", so Jückstock-Kießling.

Drei Schulverwaltungsmitglieder wurden geschult und werden das Wissen in die Schulfamilie tragen. Im März soll es die große Lösung geben. "Wenn dann die Teststrategie ausgearbeitet ist und die Selbsttests eingesetzt werden können, fühle ich mich vorbereitet", sagt Jückstock-Kießling. "Ich würde mir aber wünschen, dass es in einer Stadt mit über 30 Schulen eine moderierende Koordination für die verschiedenen Testerfahrungen gibt."

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