Neue Testmethodik

Großzügige Spende für Long-Covid-Forschung an der FAU in Erlangen

Redaktion Erlanger Nachrichten

14.7.2022, 17:00 Uhr
Eine Long Covid Patientin beim Lungenfunktionstest.

© Sebastian Gollnow, dpa Eine Long Covid Patientin beim Lungenfunktionstest.

Ziel des Forschungsteams an der Augenklinik des Uni-Klinikums Erlangen ist es, die Erkenntnisse über Long Covid weiter voranzutreiben. „Es ist uns eine Freude und ein Anliegen zugleich, durch unsere Spende die Entwicklung von Behandlungsmethoden gegen Long Covid bzw. alternativen Testmethoden zu unterstützen“, erklärt Hans-Georg Geis, der zugleich Ehrensenator der FAU ist.

Nach einer Covid-19-Erkrankung können im Blut der Betroffenen Autoantikörper zirkulieren, die sich gegen körpereigene Proteine richten und so Long-COVID-Symptome hervorrufen können. Bisher werden diese Autoantikörper mit einem sehr aufwändigen Verfahren nachgewiesen. Daher eignet sich das Verfahren nicht als breite Testmethodik. Prof. Dr. Christian Mardin und PD Dr. Dr. Bettina Hohberger, beide Lehrstuhl für Augenheilkunde der FAU und Augenklinik des Uni-Klinikums Erlangen, wollen mit der Spende ein Verfahren aufbauen, das sich als Nachweis in der klinischen Praxis besser einsetzen lässt.

"Sind sehr dankbar"

„Durch die Verbindung von staatlichen Förderungen und privatem Engagement eröffnet sich für uns eine weitere, so wichtige Tür. Wir sind sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung durch das Ehepaar Geis. Diese Gelder unterstützen nun den Aufbau einer neuartigen, innovativen Messmethodik für diese speziellen Autoantikörper“, erläutert Bettina Hohberger.

Das Forschungsteam kann bei seinen Arbeiten über Long Covid bereits beachtliche Erfolge vorweisen: Mit einem Medikament, das eigentlich für Herzerkrankungen entwickelt wurde, ist es ihnen gelungen, bei vier Long-Covid-Patientinnen und -Patienten in Heilversuchen ihre Beschwerden zu lindern bzw. eine Beschwerdefreiheit zu ermöglichen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die klinische Studie „reCOVer“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,2 Millionen Euro gefördert wird und die systematisch nachweisen soll, ob und auf Basis welcher Mechanismen das Herzmedikament Long-COVID-Patientinnen und -Patienten helfen kann.

Daneben arbeiten sie an dem neuen Versorgungsansatz „disCOVer“, bei dem Long-COVID-Betroffene nach gezielter Diagnostik eine entsprechende Therapie erhalten sollen und der vom Freistaat Bayern ebenfalls mit mehr als einer Million Euro gefördert wird. Neben FAU und Uni-Klinikum Erlangen sind das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, die Humboldt-Universität zu Berlin und das Helmholtz-Zentrum München an den Forschungsprojekten beteiligt.

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