Grüner Seitenarm für künftiges Hochwasser

18.9.2012, 11:48 Uhr
Grüner Seitenarm für künftiges Hochwasser

© Klaus-Dieter Schreiter

Kein Zweifel: Der Hochwasserschutz tut Not. OB Siegfried Balleis nahm die Gelegenheit wahr und erinnerte an massive Hochwässer, die die Stadt in der Vergangenheit heimgesucht haben — allen voran die ungeheuere Regenflut vom 21. Juli 2007. Dass eine solche Katastrophe allerdings nicht von einer Fläche, wie sie jetzt an der Schwabach entsteht, großartig verhindert werden kann, steht soweit fest. Wenigstens die Auswirkungen könnten abgemildert werden.

Vor zwei Jahren hat die Stadt die 12.000 Quadratmeter große Grünfläche ausgespäht und gekauft. Somit kann dort in zweifacher Hinsicht Gutes entstehen — zum einen eben der Hochwasserschutz, zum anderen eine „ökologische Aufwertung des gesamten Geländes“, so Wolfgang Fuchs, Chef des städtischen Entwässerungsbetriebs.



Etwa 15.000 Kubikmeter Erde müssen jetzt bewegt werden, um am Ende einen Stauraum für rund 12.000 Kubikmeter Wasser zu schaffen. Bei der Umgestaltung wird gänzlich auf Beton und Stahl verzichtet wie überhaupt auf künstliche Bauelemente. Mit dieser „relativ kleinen Maßnahme wird das Hochwasser aber nicht ganz zu verhindern sein“, erläuterte Fuchs. Die Arbeiten wurden bewusst in die vegetationsarme Zeit verlegt und sollen bis Mitte Dezember soweit abgeschlossen sein. Rund 250.000 Euro wird das Ganze kosten.



Die Befürchtungen eines Anwohners, dass auf jenem Grundstück am Südufer der Schwabach nun ein stehendes Gewässer entsteht, dessen Brackwasser die Heimstatt von Myriaden von Fliegen werden könnte, wurden von einem Wasser-Experten per sachlicher Erläuterung sofort ausgeräumt.

Geplant ist, eine Art Altarm zu gestalten, der im Osten in das neu modellierte Gelände fließen soll und noch vor der Schleifmühlbrücke wieder in die Schwabach mündet — also kein stehendes Gewässer. Der östliche Teil der Fläche, der vom Niveau etwas höher liegt, soll wie ein kleiner Auwald erhalten bleiben.

Nach Fertigstellung der Maßnahme soll die Grünfläche sogar für die Freizeitgestaltung genutzt werden können. Es entsteht nämlich, auch wenn kein Hochwasser ist, ein kleiner See, der von Röhricht und Wiesen eingefasst ist. Auch Sitzmöglichkeiten sind vorgesehen. Es sei allerdings ein Spagat gewesen, die technisch anspruchsvollen Vorgaben mit der Natur und dem Wasserrecht in Einklang zu bringen, hieß es. Das gilt auch für das Abgleichen der Interessen, die das Wasserwirtschaftsamt, das Amt für Landwirtschaft und Forsten und der Naturschutzbeirat der Stadt geäußert hatten.

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