Ist der Uni-Standort Erlangen-Nürnberg in Gefahr?

30.5.2019, 16:43 Uhr
CSU und Freie Wähler würden mit dieser Haushaltspolitik laut Erlangens OB Florian Janik und dem für die Universität zuständigen stellvertretenden SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Philipp Dees dem Wissenschaftsstandort Erlangen/Nürnberg in den Rücken fallen und die Zukunft unserer Region gefährden.

© Harald Sippel CSU und Freie Wähler würden mit dieser Haushaltspolitik laut Erlangens OB Florian Janik und dem für die Universität zuständigen stellvertretenden SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Philipp Dees dem Wissenschaftsstandort Erlangen/Nürnberg in den Rücken fallen und die Zukunft unserer Region gefährden.

Weder für den Umbau des "Himbeerpalasts", in den die Philosophische Fakultät ziehen soll, noch für den Neubau eines Hörsaalzentrums an der Henkestraße/Langemarckplatz oder die Generalsanierung von Schloss und Kollegienhaus sind Mittel vorgesehen. Auch für zahlreiche Erweiterungen und Sanierungen auf dem Südgelände, die Erweiterung der Technischen Fakultät auf den Siemens-Campus oder den Neubau für die Erziehungswissenschaften in Nürnberg wurden keine Gelder bereitgestellt.

"Für die FAU könnte diese Haushaltspolitik dramatische Folgen haben", wird Florian Janik in einer Pressemitteilung der SPD Erlangen zitiert: "Für zahlreiche Gebäude der FAU sind die Betriebsgenehmigungen wegen des Sanierungsstaus befristet. Wird nicht saniert oder neu gebaut, drohen in einigen Jahren Gebäudesperrungen und dadurch massive Einschränkungen des Lehr- und Forschungsbetriebs." 

Nach Janiks Informationen aus der FAU erwägt diese daher bereits, kurzfristig zahlreiche Studiengänge, beispielsweise die Chemie, einzustellen, weil sie die Studierbarkeit nicht mehr gewährleisten kann. "Das Bestehende wird kaputt gespart und das Neue kommt nicht: Das wäre dramatisch für den Wissenschaftsstandort Erlangen-Nürnberg!"

Söder hatte Ausbau zugesagt

SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Philipp Dees ergänzt: "Die Entwicklung der FAU ist ein zentraler Baustein für die Entwicklung unserer Stadt. Erlangen wird geprägt von den Studierenden, und mit ihrer Forschungstätigkeit und der Ausbildung von Fachkräften ist die FAU Katalysator für Entstehung innovativer Unternehmen, die unsere wirtschaftliche Zukunft sichern. Dafür sind die Wissenschaftsachse und Sanierung und Erweiterung des Südgeländes zwingend notwendig."

Massive Kritik üben Janik und Dees daher an Staatsregierung und der Mehrheit im bayerischen Landtag: "CSU und Freie Wähler fallen mit dieser Haushaltspolitik dem Wissenschaftsstandort Erlangen/Nürnberg in den Rücken und gefährden die Zukunft unserer Region! Gerade der Ministerpräsident persönlich hat im Wahlkampf letztes Jahr den massiven Ausbau des Hochschulstandorts zugesagt. Wir erwarten jetzt, dass er für seine Heimat Taten folgen lässt!"

Janik und Dees haben klare Erwartungen an Staatsregierung und Landtag: "Für Ausbau und Sanierung an der FAU muss kurzfristig ein Finanzierungskonzept vorgelegt werden. Dieses muss dann durch einen Nachtragshaushalt schon für 2019/20 mit Haushaltsmitteln unterlegt werden. Wir brauchen die Investitionsoffensive für den Standort Erlangen/Nürnberg!"

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