Jetzt ist’s Hergricht: Fahrrad-Café hat eröffnet

1.2.2020, 14:00 Uhr
Neues Café an der Westlichen Stadtmauerstraße 3: Das Hergricht.

© Katharina Tontsch Neues Café an der Westlichen Stadtmauerstraße 3: Das Hergricht.

Dass es hier ums Fahrrad geht, merkt man recht schnell. In dem hohen Raum hängen die Räder sogar von der Decke. Und das ist mehr als nur Deko für ein neues Café. Der Name sagt es schon: "Der Sinn, den dieses Café erfüllt, haben wir mit in den Namen genommen. Wir richten Fahrräder her", sagt Gerd Worm, der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit Erlangen AöR (GGFA). Und weil es im Dialekt noch liebevoller klingt, ist eben flink noch ein E verschwunden.


GGFA plant Fahrradwerkstatt in historischem Ambiente


"Wir hoffen, dass unser Bistro gut besucht wird und wir mit unserem Kaffee punkten können", sagt Andreas Reisch. Er leitet das Fahrrad-Café und ist selbst auch Zweiradmechaniker-Meister. Seit zwei Jahren arbeitet er bei der GGFA, deren Räume in der Alfred-Wegener-Straße weiterhin bestehen bleiben. Von dort ist Reisch auch bekannt, er veranstaltet regelmäßig die Versteigerungen der GGFA.

Ganz dem gemeinnützigen Gedanken entsprechend kommen die Kaffeebohnen im "Hergricht" aus der Rösterei der Bamberger Lebenshilfe. Für den Cappuccino zahlt man 2,90 Euro. Ansonsten gibt es im Café aktuell Brötchen und Fladen, täglich frisch zubereitet, für drei Euro, Brezen und Kuchen für zwei bis drei Euro. "Auf lange Sicht sind Suppen zum Mittagessen und Frühstücksteller geplant", sagt Reisch. Erst einmal soll alles in Ruhe anfangen.

Schließlich kann man hier auch sein Fahrrad vorbeibringen, wenn es in die Werkstatt muss. "Der Ablauf ist wie bei einem anderen Händler auch", sagt Reisch. Arbeitskräfte sind bei der GGFA geschulte Langzeitarbeitslose, die so den Anschluss ans Berufsleben finden sollen. Das Hergricht haben sie auch selbst hergerichtet, gemeinsam mit dem GGFA-Mitarbeitern haben sie die ehemalige S-Bar komplett renoviert. Im Erdgeschoss ist das Bistro und die Werkstatt, oben sind Büros und Sitzplätze für Gäste.

"Von der Stadt wurde das Projekt sehr gefördert", sagt Reisch. Die GGFA ist eine Tochter–Gesellschaft der Kommune. "Unterstützung kam von sämtlichen Parteien." Ziel ist, dass sich das Fahrrad-Café selbst trägt. Zwei Jahre dauerte es bis zur Umsetzung. Am Freitag feierte das "Hergricht" Eröffnung, gekommen waren Freunde und Förderer, Stadträte und auch der Oberbürgermeister. Von Montag an geht es richtig los.

Info: Fahrradcafé Hergricht, Westliche Stadtmauerstraße 3a, geöffnet Montag bis Donnerstag 7.30 Uhr bis 15 Uhr, Freitag von 7.30 Uhr bis 12 Uhr.

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