"Eine Herzensangelegenheit"

Kind aus Adelsdorf an schwerer Form von Blutkrebs erkrankt: Feuerwehrler starten Typisierungsaktion

Jeanette Seitz

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

23.1.2023, 11:53 Uhr
Die Freiwillige Feuerwehr Neuhaus möchte einem erkrankten Kind aus Adelsdorf helfen.

© Freiwillige Feuerwehr Neuhaus, NN Die Freiwillige Feuerwehr Neuhaus möchte einem erkrankten Kind aus Adelsdorf helfen.

Der Kommandant der Neuhauser Feuerwehr erläutert die Hintergründe: "Ein Kind aus der Gemeinde Adelsdorf ist an einer schweren Form von Blutkrebs erkrankt." Dieses Kind, aber natürlich auch ganz viele Menschen darüber hinaus, seien auf eine Stammzellenspende angewiesen. Und passende Spender lassen sich nur unter den Menschen finden, die sich bei der DKMS registrieren lassen.

"Natürlich wollen wir in erster Linie dem betroffenen Kind in Adelsdorf helfen", sagt Sorger. Aber - so dachten sich die Neuhauser - man könnte die Typisierungsaktion ja auch auf größere Beine stellen, um noch mehr Menschen zu motivieren. Denn: "Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto wahrscheinlicher findet man mögliche Spenderinnen und Spender." Gedacht, getan: Zuerst holten Sorger und sein Team das BRK Adelsdorf ins Boot.

Dessen Bereitschaftsleiterin Bettina Pöschl hat nicht nur selbst schon Stammzellen gespendet, sondern auch schon einmal eine Typisierungsaktion in Adelsdorf initiiert. Im April 2011 konnten dabei 726 potenzielle Stammzellenspender gewonnen werden. Acht davon sind zwischenzeitlich auch tatsächlich zum Einsatz gekommen und haben Menschenleben gerettet. So, wie auch Pöschl. "Ich habe 2007 über die DKMS einer Stuttgarterin Stammzellen gespendet. Heute sind wir befreundet und ich bin sogar zu ihrer Hochzeit eingeladen", erzählt sie. "Ich würde das immer wieder machen."

"Eine Herzensangelegenheit"

Deshalb sei es ihr "eine Herzensangelegenheit", mit ihrem BRK-Team auch diesmal bei der Typisierungsaktion mitzuhelfen, vor allem bei der Logistik. "Da stehen alle Hilfsorganisationen miteinander in Kontakt, so etwas kann man nicht alleine stemmen", weiß Pöschl.

Das Motto der DKMS: Mund auf, Stäbchen rein. Spender sein.

Das Motto der DKMS: Mund auf, Stäbchen rein. Spender sein. © Thomas Scherer

Auch noch mit ins Boot geholt hat Sorger die Gemeinde Adelsdorf, die die Aischgrundhalle kostenfrei zur Verfügung stellt und für Werbung, etwa im Amtsblatt, sorgt. "Wenn es einer Mitbürgerin oder einem Mitbürger nicht gut geht, müssen wir helfen. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit", findet Bürgermeister Karsten Fischkal.

Die Neuhauser Feuerwehr ist außerdem noch an die Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt herangetreten - mit einer Bitte, wie Sorger sagt. "Die Kreisbrandinspektion ERH wird alle Kommandanten aufrufen, innerhalb ihrer Mannschaften zu prüfen, ob sie mit ihren eigenen Fahrzeugen noch nicht typisierte Kameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Landkreis nach Adelsdorf entsenden können/wollen, um die maximale Bandbreite der Möglichkeiten auszuschöpfen."

Abstrich im Mund

Darüber hinaus unterstützen die Firma Schaeffler sowie der Bayerische Rundfunk die Aktion. Über die Bühne geht das Ganze am Sonntag, 26. Februar. Zwischen 13 und 18 Uhr kann sich jeder zwischen 17 und 55 Jahren (mit einigen wenigen Ausschlusskriterien) in der Aischgrundhalle registrieren lassen - einfach mit einem Abstrich im Mund. Natürlich kann man sich vor Ort auch darüber informieren, wie eine Stammzellenspende dann konkret abläuft.

Wer keine Stammzellen spenden kann oder möchte, kann auch mit einer finanziellen Spende helfen. Denn jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro.

INFO: DKMS Spendenkonto, IBAN: DE94 7004 0060 8987 0004 33, Verwendungszweck: BPX 002

Keine Kommentare