Gegen den Tod auf der Straße

Kröten wandern wieder: Hier ist in Erlangen-Höchstadt Vorsicht angesagt

Redaktion

21.3.2023, 15:02 Uhr
Erdkröten wie diese sind in der Zeit ihrer Wanderung zu den Laichplätzen gefährdet.

© Rolf Vennenbernd, dpa Erdkröten wie diese sind in der Zeit ihrer Wanderung zu den Laichplätzen gefährdet.

Es wird wärmer, die Natur meldet sich nach dem Winter zurück. Jedes Jahr geht mit dem Frühlingsanfang die Wanderung der Amphibien einher. Unterstützt von Straßenbaubehörden wurden daher wieder Zäune zum Schutz der Tiere aufgebaut, denn sonst droht ihnen auf dem Weg zu ihren Laichgewässern der Tod auf der Straße, wie der Bund Naturschutz mitteilt.

Im Einzugsgebiet der Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach seien es in den letzten Jahren elf Amphibienübergänge gewesen, die auch dieses Jahr eingerichtet und betreut werden. Bayernweit rettet die Aktion jährlich rund 500.000 Amphibien das Leben. Der BN bittet Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit.

„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des Bund Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, sagt Andrea Wahl aus der Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach.

Kreisvorsitzender Helmut König erklärt: „Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind.“ Insgesamt seien elf Schutzzäune aufgebaut worden.

Ehrenamtler retten Tieren das Leben

Etwa 52 Ehrenamtliche betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise etwa 7.297 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. In 2021 waren es 5.960 Tiere.

Hier bitte runter vom Gas:

Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune auf folgenden Kreisstraßen:

  • ERH 5 - Röttenbach und Baiersdorf
  • ERH 7 - Atzelsberg und Rathsberg
  • ERH 15 - Nankenhof und Oberreichenbach -- ERH 22 - Ailsbach und Buchfeld
  • ERH 25 - Niederndorf-Obermichelbach
  • ERH 27 - Ailersbach-Boxbrunn
  • ERH 34 - Mühlhausen und Albach - Richtung Reichmannsdorf

und auf den Gemeindestraßen:

  • Hemhofen-Zeckern - Köhlerstraße (Gemeinde Hemhofen)
  • Großenseebach-Untermembach (Gemeinde Großenseebach)
  • Niederlindach – Hesselberg (Gemeinde Heßdorf)

sowie auf der Staatsstraße 2254 bei Zentbechhofen.

„Besonders heuer bitten wir alle Autofahrerinnen und Autofahrer große Vorsicht und Rücksichtnahme walten zu lassen,“ betont König. "Aufgrund der sehr sprunghaften Nachttemperaturen und diversen Verzögerungen beim Zaun- und Straßenschildaufbau an etlichen Übergängen.“

Folgende Hinweise sollten laut Bund immer beachtet werden:

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Sie können sich mit einer E-Mail an den Bund Naturschutz wenden: hoechstadt-herzogenaurach@bn.de

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