"Lebe Deinen Traum" als Frau in Erlangen

12.3.2018, 11:00 Uhr

© Foto: Harald Sippel

Launig eröffnete das Duo Klezmen mit Klezmermusik den Vormittag, während es bei MdL Alexandra Hiersemann nicht nur launige Töne zu hören gab. Sie gab Argumente zum besten, mit denen Männer vor über 100 Jahren das Frauenwahlrecht zu verhindern suchten: "Durch Politik würden die Frauen ihre häuslichen Pflichten vernachlässigen, ihr Gemüt würde verrohen..." Als weiteren wichtigen Schritt im Fortschritt der Frauenbewegung nannte Hiersemann die 68-er Studentenbewegung, in deren Gefolge sich auch die Frauenbewegung neu formiert hat.

Festrednerin Annekathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode der evangelischen Kirche in Bayern, erzählte in ihrem sehr persönlich gehaltenen Vortrag, wodurch sie selbst stark wurde, nämlich durch das Vorbild ihrer starken Urgroßmutter, Großmutter und Mutter. Alle drei Frauen hätten Mut für die Zukunft gehabt und innere Freiheit; sie hätten ihr die Gewissheit mitgegeben, dass "das Christsein Kraft- und Inspirationsquelle ist". Daraus erwuchsen ihr, so die Rednerin, die Maximen "Alles ist möglich. Nutze Deine Chancen. Lebe Deinen Traum."

"Ich hatte stets das Gefühl, von dem zu profitieren, was die Generationen vor mir erreicht haben", sagte Preidel. Dabei dürfe es nicht bleiben. Auch nachfolgende Generationen sollten das sagen dürfen. Heute prägten Frauen die Gesellschaft, die Politik und die Wirtschaft auf vielfältige Weise. Gegen das rückwärts gewandte Frauenbild der politischen Rechten müsse man aktiv werden.

Sie träume eine Gesellschaft, die nicht unter dem Diktat der Ökonomie stehe, sondern die Wahlfreiheit der Zeiteinteilung biete. Dazu sei es nötig, dass "wir Frauen uns weiter einmischen", endete sie.

Bezirksrätin Gisela Niclas dankte der Rednerin mit Süßem. Niclas nannte als wichtige Aufgabenfelder neben dem Kampf gegen den Rechtsruck Friedens-, Europa-, Wohnungsmarkt sowie eine gerechte Steuer- und Finanzpolitik. Die Frauenquote, obwohl eine Errungenschaft, allein mache noch nichts aus. Es komme darauf an wofür die Frauen in der Politik stehen. "Mischen Sie sich ein", rief sie den rund 100 Besucherinnen und Besuchern am Ende zu, egal in welchem Bereich der Gesellschaft.

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