"Mama mia" hilft Eltern

20.9.2018, 18:39 Uhr

"Die Idee, etwas für Alleinerziehende zu tun, habe ich schon lange", sagt Ute Hirschfelder, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung und verantwortlich für den Sonderfonds für Kinder. Denn sie weiß: Arbeits- und Ausbildungsbedingungen wie Schichtarbeit, Wochenenddienste oder auch Unterricht in späten Abendstunden können besonders für Alleinerziehende immer wieder Situationen heraufbeschwören, die nur schwer zu bewältigen sind. Wer dann keine Großeltern in der Nähe hat, die bei Engpässen in der Kinderbetreuung schnell und unkompliziert einspringen können, und finanziell nicht so gut gestellt ist, sieht sich vor eine schier unüberwindliche Hürde gestellt.

Das Vorhaben, eine Ausbildung zu machen oder eine Arbeitsstelle anzunehmen, scheitert dann oftmals an der fehlenden Kinderbetreuung. Dabei könnte es durchaus sein, dass in der Nähe jemand lebt — Studenten, andere Mütter, Nachbarn — , der während der problematischen Zeit gern die Kinderbetreuung übernehmen würde.

Nun wird durch den Sonderfonds für Kinder ein Netzwerk für Randzeitenbetreuung aufgebaut. "Mama mia" heißt das neue Projekt. Es soll auf möglichst unbürokratische Weise Hilfe bringen und den Kontakt zwischen Alleinerziehenden und Betreuungskräften herstellen. Eine fest angestellte Mitarbeiterin baut das Netzwerk momentan auf, ab November soll das Projekt laufen. Die Betreuungspersonen werden durch den Sonderfonds für Kinder für ihre Tätigkeit bezahlt. Aber nicht nur Alleinerziehende, auch Familien, die einen Betreuungsbedarf haben und in finanziellen Belastungssituationen sind, dürfen sich an das Netzwerk wenden.

Ute Hirschfelder ist überzeugt, dass das Projekt an der richtigen Stelle ansetzt, um Alleinerziehenden — und damit auch den Kindern — zu helfen. Während es in Erlangen bereits gute Beratungsangebote gebe, fehle immer noch eine entsprechende Stelle, die bei der Randzeitenbetreuung eine Verbesserung bringt.

Begonnen hat ihr Engagement in diesem Bereich bereits im Jahr 2015: Bei der Geschäftsführung des Erlanger Bündnisses für Familien konnten Anträge für einen kleinen finanziellen Zuschuss für Betreuungspersonen — die die Antragsteller selbst finden mussten — gestellt werden. Dies wurde jedoch nur wenig in Anspruch genommen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare