Neues Zuhause für Licht-Forscher in Erlangen

6.10.2016, 13:00 Uhr
Neues Zuhause für Licht-Forscher in Erlangen

Wenn ein Gebäude den Begriff „Licht“ in sich trägt, haben es Redner bei der Einweihung naturgemäß leicht. Da lag es doch nur nahe, dass sich bei der Eröffnungsfeier des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts (MPL) die Laudatoren vor hunderten Gästen aus Politik, Stadt, Universität und Forschung mit Anspielungen auf den Namen nur so überschlugen: So verwies etwa der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität (FAU), Professor Joachim Hornegger, auf die mit nicht einmal vier Jahren schnelle Bauzeit der Einrichtung und sprach dabei von einer fast erreichten Lichtgeschwindigkeit.

Auch die bayerische Wirtschaftsministerin, Ilse Aigner, zeigte sich bei ihren (Wort-)Lichtspielen einfallsreich und lobte nicht nur die lichtdurchflutete Architektur des Gebäudes. Vielmehr kreierte die CSU-Politikerin mit Blick auf das geplante Zentrum für Physik und Medizin und die von der Staatsregierung zugesicherten Fördermittel in ihrer Rede die Bezeichnung „Lichtgeschwindigkeitswachstum“. Auch der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Professor Martin Stratmann, spielte auf den Namen des Baus an und wünschte den Mitarbeitern in ihrem neuen Gebäude „erhellende Momente“.

Einer, der hingegen nicht groß in die Licht-Metaphorik einstimmte, war der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Professor Gerd Leuchs. Er erinnerte stattdessen an den „langen, oft steinigen Weg“ von der ersten Idee vor fast 20 Jahren, über politische Wegbereitungen, die erste Gründung auf dem Siemens Areal bis hin zum nun eigenen Haus auf dem Südgelände.

„Vor 16 Jahren“, sagte Leuchs, „konnte niemand ahnen, dass es einmal so einen Tag wie heute geben wird und unsere Wissenschaftler in aller Welt bekannt sein werden“. Nun, da die Einrichtung eröffnet wurde, könne er sich auf seine Forschungen konzentrieren.

OB Janik erläutert Maßnahmen

Auch Oberbürgermeister Florian Janik verzichtete auf jegliche Wortspiele. Er nutzte die Gunst der Stunde, um mit der Einweihung des MPL vor allem städtebauliche Maßnahmen zu erklären.

Denn die sich in letzter Zeit häufenden Anlässe wie Spatenstiche, Richtfeste oder Eröffnungen zeigten eines: „In Erlangen und der Region herrschen Aufbruchstimmung, hier passiert was und ist richtig viel los.“ Es sei gut, dass „Große“ wie Siemens, die Uniklinik oder die Universität derzeit in die Stadt so viel investierten. Im „Windschatten“ der ganz Großen bewegten sich schließlich auch viele kleinere Firmen und Einrichtungen. Das biete viele neue Arbeitsplätze. „Aber um die benötigten gut qualifizierten Menschen hier her zu bekommen, müssen wir ihnen in Erlangen auch etwas bieten.“

Da sei die Stadt gefragt. „Wenn Sie an Kindergärten und Schulen Baugerüste sehen, wissen Sie, dass wir die Aufgabe ernst nehmen“. Auch Straßenbauarbeiten gehörten dazu — mit den „natürlich lästigen“ Folgen, wenn etwa ein Bagger auf der Straße steht.

Er als Stadtoberhaupt kenne genug Kollegen, in deren Kommunen nicht (mehr) neu gebaut wird. „Und die wissen: Wenn in eine Stadt nicht mehr investiert wird, ist das für die Menschen viel unangenehmer als ein bisschen im Stau stehen.“

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