Neunkirchen am Brand: Fortschritt beim Hemmerlein-Areal

29.6.2019, 13:00 Uhr
Neunkirchen am Brand: Fortschritt beim Hemmerlein-Areal

© Harald Hofmann

Der Plan wird öffentlich ausgelegt, wenn der dazu erforderliche städtebauliche Vertrag mit dem Investor Grund und Raum unterzeichnet ist. In diesem Vertrag ist zum Beispiel niedergelegt, welche Verkehrswege und Grünflächen an die Kommune abgetreten werden.

Katja von Dobschütz aus dem vom Investor beauftragten Planungsbüro gab dem Rat eine Zusammenfassung. Die Lärmimmissionswerte für ein allgemeines Wohngebiet werden eingehalten. Einzig am Rande der Gräfenberger Straße werden sie, so von Dobschütz, leicht überschritten. Das wird beim Bau durch Schallschutz am Gebäude abgefangen. Da das gewünschte Blockheizkraftwerk in den Geländewinkel bei der Boulderia platziert wurde, hat sein Betrieb keine Auswirkungen im Hinblick auf Lärmbelastung.

Die Planung geht von 395 Bewohnern aus, was nach Erfahrungswerten gut 800 Bewegungen pro Tag entspricht. Hierfür ist, so Dobschütz die Einmündung der Innergelände-Verkehrswege in die Gräfenberger Straße leistungsfähig genug.

Die Bebauung des Geländes ist in sieben Bereiche untergliedert. Die Bauhöhen staffeln sich hangabwärts nach unten. Sie beginnen mit drei Vollgeschossen. An eine Bebauung mit Geschosswohngebäuden schließen sich hangabwärts immer kleinteiligere Bauformen bis zu Einfamilienhäusern an.

Klein gegliedertes Dach

Vertreter des Facharchitekturbüros kklf aus Nürnberg stellten dem Gremium die ersten Entwürfe für den Kindergartenneubau neben der Mittelschule vor. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Dachform: ein großes Satteldach über alle Räume oder eine Unterteilung in mehrere Giebel. Der Bauausschuss favorisierte bereits die Lösung mit der beweglichen Dachlandschaft. Dem schloss sich der Rat an; die Verwaltung kann die Planungen weiterführen.

Die Kosten werden derzeit auf 3,5 Millionen Euro beziffert, die bis Baufertigstellung 2021 anfallen werden und entsprechend dem Baufortschritt in die jeweiligen Haushalte aufgenommen werden. Für dieses Jahr, für das der Haushalt noch nicht aufgestellt ist, sind 500 000 Euro vorgesehen.

Das eher schmale Gelände liegt abseits von Straßen, mögliche Freiflächen könnten mit der Schule geteilt werden. Das pädagogische Konzept sieht keine starren Kindergartengruppen vor, sondern arbeitet mit Interessenschwerpunkten der Kinder, die in verschiedenen Räumen bedient werden sollen. Dementsprechend ist der Bereich für über Dreijährige im Erdgeschoss in relativ viele und kleine Räume aufgeteilt. Allerdings sollen die nichttragenden Innenwände so errichtet werden, dass bei anderer Nutzung eine Umgestaltung leicht möglich ist. Im Obergeschoss erhält die Krippe ihren Platz. Eine Dachterrasse soll den Jüngsten einen sicheren Freispielraum bringen. Die Kita erhält eine Selbstversorgerküche und eine Mensa. die Verwaltung prüft derzeit, ob eine Kopplung mit der Schule möglich und sinnvoll ist.

Der noch nicht verabschiedete Haushalt 2019 wird bislang dadurch aufgefangen, dass die Verwaltung einzelne Projekte durch vorzeitige Mittelbereitstellung voranbringt. In dieser Sitzung waren das neun Vorhaben ganz unterschiedlicher Art. Von der Baumaterialausschreibung für den Umbau des Feuerwehrhauses in Rosenbach bis zum Kanalunterhalt und diversen Grünpflegemaßnahmen. Die Gesamtsumme dafür beträgt 845 000 Euro. In der März- und der Aprilsitzung wurden schon 2,5 Millionen Euro vorzeitig bereitgestellt.

Pfister gab dem Rat vor, dass ein Beschluss über die vorzeitige Mittelbereitstellung unbedenklich gefasst werden könne, auch wenn Ratsmitglieder mit dem einen oder anderen Punkt nicht einverstanden seien. Denn erst wenn Vergaben erfolgen, hat die Bereitstellung Auswirkungen.

Dennoch löste Punkt zwei — EDV-Aufrüstung der Grundschulklassenzimmer (130 000 Euro) — eine Diskussion aus. Hier geht es um einen Glasfaser-Anschluss und Medienstationen in den einzelnen Klassenzimmern. Martin Walz (CSU) und Karl Germeroth (FW) warnten vor Schnellschüssen über den Weg der Haushaltsvorwegnahme. Denn das Thema sei im Kontext eines Schulneubaus in fünf, sechs Jahren zu sehen. "Wichtig ist es für uns, dass wir die Gesamtinvestitionen für die Schule kennen", brachte Germeroth vor. Auch für Walz war es "kein plötzlich auftauchendes Thema"; er plädierte für eine Installation, die im neuen Gebäude wieder eingebaut werden könne. Pfister erinnerte, dass es bald eine vierte Eingangsklasse geben könne und diese womöglich in Containern untergebracht werden müsse.

Walz fragte generell: "Wie weit ist unser Haushalt?" Dazu wollte Pfister im nicht-öffentlichen Teil Auskunft geben. Die Verzögerung soll mit einer längeren Erkrankung des Kämmerers in Zusammenhang stehen. Walz beklagte, dass der Rat, solange kein Haushalt vorläge, nur über das entscheiden könne, was ihm die Verwaltung vorlege. "Interessant sind dabei die Punkte, die nicht draufstehen", kommentierte er die eingeschränkte Handlungsfähigkeit des Rats. Ob er dabei beispielsweise an die Sanierungspläne für den Kindergarten in Ermreuth dachte?

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