Schulverbands-Tagung

Neunkirchen: Moderne Heizung für Mittelschule

19.6.2021, 12:19 Uhr
Die Neunkirchner Mittelschule muss sich um ihr Blockheizkraftwerk kümmern.

© Patrick Pleul, dpa Die Neunkirchner Mittelschule muss sich um ihr Blockheizkraftwerk kümmern.

Die Laufzeit soll 20 Jahre betragen. Nach ausführlicher Diskussion entschloss sich das Gremium dafür und nimmt Verhandlungen über die genauen Vertragsmodalitäten auf. Eine Klausel soll auf jeden Fall aufgenommen werden: ein Kündigungsrecht, sollte innerhalb der zwei Jahrzehnte die Mittelschule aufgelöst oder in ein anderes Gebäude verlagert werden.

Ein Anschluss bedeutet, dass die Kapazität des BHKWs um rund 60 Prozent steigen wird. Denn der Bedarf der Schule umfasst etwa zwei Drittel der Energiemengen, die für die Wohnungen auf dem Gelände notwendig sind. Der Schulverband hat einen Kostenvergleich in Auftrag gegeben. In ihm werden die Kosten für den Fernwärmebezug denen für die anstehende Sanierung der Hackschnitzelheizung gegenübergestellt. Die Mittelschule wird derzeit sowohl mit Hackschnitzeln wie mit Gas beheizt. Das Angebot der Betreiber - mit einer Laufzeit von 20 Jahren - liegt im Vergleich um rund 400.000 Euro höher als die Erneuerung der Hackschnitzelanlage.

Summe relativiert sich

Die Summe relativiere sich aber, so Neunkirchens Bürgermeister Martin Walz (CSU), rechnet man die wegfallenden Personalkosten für die Wartung der Hackschnitzelanlage ein. Nach den Unterlagen des Bauhofs ist dafür pro Monat ein Viertel-Mitarbeiter-Stelle anzusetzen. So muss beispielsweise bei der vierteljährlichen Neubefüllung zuvor das Hackschnitzellager gereinigt werden, aus Sicherheitsgründen müssen das zwei Personen übernehmen. Wegfallen werden auch die üblichen Dauerkosten beim Heizbetrieb wie Kaminkehrer. Die Mittelschule, so auch Dormitz' Bürgermeister Holger Bezold, ist für die BHKW-Betreiber ein sicherer Kunde, der dauerhaft große Mengen abnimmt. Anders als potenzielle Kunden aus der Nachbarschaft. Denn bei einem Energiesparhaus reiche, so Walz, die Dämmung im Herbst und Frühjahr aus, um ohne Heizung auszukommen.

Langfristige Preisbindung vorteilhaft

"Energie wird teurer, da ist eine langfristige Preisbindung vorteilhaft", warb Bezold für den Anschluss, während Gertrud Werner, die Bürgermeisterin von Kleinsendelbach den Wechsel zu einer reinen Gasheizung in den Raum stellte. Ein Verhandlungspunkt wird noch die Leitung vom BHKW zur Schule sein. Die Kosten bezifferte Walz auf rund 150.000 Euro. Sie sollen nach den Regeln für den Anschluss der Kita an die Mittelschulheizung nach Gebäudeflächen zwischen Verband und Marktgemeinde geteilt werden. Der Anteil Neunkirchens berechnet sich nach den Flächen der Kita, der Hausmeisterwohnung und der Turnhalle. Bei dieser Lösung und Kostenteilung könnten allerdings keine weiteren (privaten) Gebäude am Leitungsstrang angeschlossen werden. Um das zu ermöglichen, könnte die Leitung auch vom Betreiber gebaut werden oder spätere Anschließer müssten beim Einstieg die Vorleistungen des Schulverbands und der Kommune anteilig kompensieren.

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