Chronische Wunden
Offenes Bein ist Thema beim Aktionstag in der Erlanger Hautklinik
10.07.2023, 11:29 Uhr
Menschen mit chronischen Wunden brauchen mehr Aufmerksamkeit und sollten die richtigen Anlaufstellen kennen – dafür setzen sich Oberärztin PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge und ihr Team von der Hautklinik (Direktorin: Prof. Dr. Carola Berking) des Uniklinikums Erlangen ein. Die Dermatologinnen und Dermatologen beteiligen sich deshalb am deutschlandweiten "Chronic Wound Awareness Day" für Menschen mit chronischen Wunden. Er findet am Mittwoch, 12. Juli, statt. Geplant ist eine besondere Vorlesung für Medizinstudierende mit Wund-Quiz sowie ein Informationsstand im Foyer der Hörsäle Medizin im Ulmenweg 18, der sich ebenso vorrangig an Studierende richtet. Initiiert hat diesen Aktionstag die Fachgesellschaft Initiative Chronische Wunden e. V. (ICW).
Unterschenkel- und Druckgeschwüre
Zur Erlanger Hautklinik gehört ein von der ICW und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. zertifiziertes Wundzentrum Dermatologie. Dort werden chronische, schlecht heilende Wunden von pflegerischen und ärztlichen Expertinnen und Experten ambulant und (teil-)stationär versorgt – z. B. mit Verbänden und Wundauflagen. Außerdem können Wunden auch chirurgisch oder ultraschallgestützt gereinigt werden. Dr. Erfurt-Berge und ihre Kolleginnen und Kollegen widmen sich etwa Unterschenkel- und Druckgeschwüren, postoperativen sowie infektiösen Wunden oder auch dem diabetischen Fußsyndrom. Das Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris venosum/arteriosum, auch: Offenes Bein) ist Thema des diesjährigen Aktionstages.
Ursachen kennen und beseitigen
Wenn ein offener Unterschenkel über Wochen, Monate oder gar Jahre nicht zuwächst, ist dafür immer eine andere Erkrankung verantwortlich, die die Wundheilung stört, etwa eine Venenschwäche, Arterienverkalkung oder Diabetes. Heilen die tiefen Beinwunden innerhalb von acht Wochen nicht ab, sprechen Hautärztinnen und Hautärzte von einem chronischen Verlauf. „Damit wir Unterschenkelgeschwüre effektiv behandeln können, ist es wichtig, die Ursache zu kennen und diese, so gut es geht, zu beseitigen“, erklärt Dr. Erfurt-Berge.
Ulcus cruris schmerzt, nässt, juckt und kann unangenehm riechen. „Der Leidensdruck ist entsprechend groß“, weiß die Expertin. „Je früher wir mit einem adäquaten Wundmanagement beginnen, desto besser können wir verhindern, dass sich Bakterien ausbreiten. Mit einer geeigneten Wundversorgung können wir nicht nur die Ursache der Wunde behandeln, sondern der Patientin oder dem Patienten auch helfen, mit der Wunde im Alltag besser zurechtzukommen.“ Die Sprechstunde für chronische Wunden des Uniklinikums Erlangen ist telefonisch zu erreichen unter Telefon (09131) 85-45860 sowie per E-Mail an de-wundsprechstunde@uk-erlangen.de.
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