Teil des Uniklinikums

Schwerpunkt Essstörung: Neue Tagesklinik für psychisch erkrankte Kinder in Erlangen

20.02.2023, 14:55 Uhr
Oberärztin Stefanie Horndasch zerschneidet das Band und eröffnet damit die neue Tagesklinik. Ebenfalls mit dabei Prof. Gunther Moll (rechts) und Stationsleiter Marc Walther. 

© Harald Sippel, NN Oberärztin Stefanie Horndasch zerschneidet das Band und eröffnet damit die neue Tagesklinik. Ebenfalls mit dabei Prof. Gunther Moll (rechts) und Stationsleiter Marc Walther. 

Zunächst wurde nun die Tagesklinik für teilstationäre Behandlungen in Betrieb genommen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Eine weitere Station, die direkt an die Tagesklinik angrenzt, soll voraussichtlich im Sommer 2023 eröffnen.

„Während der Coronapandemie haben psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in ganz Deutschland und auch in Bayern erheblich zugenommen“, berichtet Oberärztin Dr. Stefanie Horndasch von der Erlanger Kinderpsychiatrie. Dazu zählten allen voran Essstörungen, aber auch Depressionen, Ängste, Zwangsstörungen und soziale Auffälligkeiten.

Der neue Gruppenraum, in dem die Kinder und Jugendlichen z. B. spielen, lesen oder Musik machen können.

Der neue Gruppenraum, in dem die Kinder und Jugendlichen z. B. spielen, lesen oder Musik machen können. © Harald Sippel, NN

„In unserer neuen Tagesklinik wird es einen Schwerpunkt für Jugendliche mit Essstörungen geben“, erklärt Dr. Horndasch, die ab sofort zusammen mit Stationsleiter Marc Walther für die Patientenversorgung vor Ort zuständig ist.

"Familienessen hier bei uns"

„Dabei wollen wir den Betroffenen und ihren Angehörigen noch mehr Flexibilität bieten, was die Anwesenheitszeiten betrifft. So soll zum Beispiel auch mal ein halber teilstationärer Tag möglich sein, ebenso der Besuch der eigenen Schule oder abendliche Familienessen hier bei uns.“ Neben einem Gruppen- und einem Bewegungsraum gibt es in der neuen Einrichtung auch ein Kreativzimmer mit Werkbänken.

„Die Nachfrage nach Therapieplätzen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Beschwerden ist noch immer höher als das Angebot. Doch mit unserer neuen Tagesklinik haben wir einen wichtigen Schritt getan, um die Versorgung von jungen Patientinnen und Patienten zu verbessern“, erklärt Prof. Moll. Einzugsgebiet der Erlanger Tagesklinik ist Mittelfranken.

„Da die Betroffenen die Einrichtung tagsüber besuchen und abends wieder nach Hause dürfen, sollte die Anfahrtszeit maximal 30 Minuten betragen“, erklärt Stefanie Horndasch. Gerade nach einer stationären Therapie wechseln viele Patientinnen und Patienten zunächst in die tagesklinische Betreuung, bevor sie sich dann langsam wieder in den Alltag zu Hause integrieren. Die stationäre und die tagesklinische Therapie dauern kombiniert in der Regel drei bis sechs Monate.

Bisher verfügte die Kinderpsychiatrie des Uniklinikums Erlangen über zwei Stationen sowie eine Tagesklinik mit insgesamt 56 Behandlungsplätzen. Mit der neuen Tagesklinik und einer zusätzlichen dritten Station, die voraussichtlich ab Sommer belegt werden kann, erhält sie 16 weitere Plätze.

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