Streit über Neunkirchener Westumgehung

17.2.2017, 16:30 Uhr
Streit über Neunkirchener Westumgehung

© Foto: Harald Hofmann

Wie schon mehrfach berichtet, tritt das Planfeststellungsverfahren für die sogenannte "Westumgehung" (Verlagerung der Staatsstraße 2243 Effeltrich – Neunkirchen aus dem historischen Ortskern) in seine Endphase ein. Die Träger öffentlicher Belange und Bürger können dazu Stellungsnahmen abgeben und Einwendungen erheben.

Am kommenden Mittwoch will der Gemeinderat sein Statement zur Planung abgeben. Die kürzliche Vorberatung der Kommunalpolitiker sollte den Grundstock dafür bilden, wie Bürgermeister Heinz Richter erklärte.

Nach wie vor gibt es bei einigen Kommunalpolitikern Bedenken gegen die drei Kilometer lange Umgehungstrasse durchs Ebersbacher Tal. Gemeinderat Willi Schmitt (GDG) monierte, die mehrheitlich 2009 beschlossene Trasse entspreche nicht mehr der heutigen; der Damm werde nun bis zu neun Meter hoch.

Zweiter Bürgermeister Martin Mehl(CSU) bezeichnete es als fatal, dass die empfohlene Umgehungstrasse zwischen drei Trinkwasserbrunnen verläuft. Holger Kotouc und Bettina Wittmann (Grüne) sowie Ute Löffler (ÜWG) teilten Martin Mehls Missbehagen.

Auch vor Überschwemmungsgefahr wurde gewarnt. Dieses Problem lasse sich lösen, beruhigten Andreas Pfister und Anton Spatz (SPD): mit größeren Durchlässen am Brandbach und am Ebersbach und gegebenenfalls auch mit einem Rückhaltebecken. Verstärkte Hochwasserschutz-Vorkehrungen will die Kommune nun im Planfeststellungsverfahren vom Staatlichen Bauamt und Freistaat fordern.

Und was den Trinkwasserschutz anbelangt, soll der Tiefbrunnen V, der nur 23 Meter von der geplanten Westumgehung entfernt liegt, durch ein massives Rückhaltesystem aus Beton neben dem Damm abgeschottet werden. Dies würde selbst einen Schwerlaster bei einem Tempo von 80 Stundenkilometern vom Schleudersturz auf den Brunnen bewahren, versicherte auch Hydrogeologe Werner Reiländer. Der Tiefbrunnen V deckt 15 Prozent des Neunkirchener Wasserbedarfs.

Was die hitzigen Diskussionen um die Westumgehung generell anbelangt, so verwahrte sich CSU-Fraktionschef Martin Walz gegen Versuche, ein Ja zur Ortsumgehung bedeute ein Nein zum Umweltschutz.

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