Uni Erlangen: "Philosophentürme" mit PCB verseucht?

26.10.2013, 18:59 Uhr
Uni Erlangen:

© Harald Sippel

Im Sommer hatten Sachverständige im Rahmen allgemeiner Sicherheitsprüfungen an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) an den drei Türmen in der Bismarckstraße 1 Messungen durchgeführt, um die Konzentrationen polychlorierter Biphenyle, kurz PCB, zu bestimmen, die nur in sehr geringen Konzentrationen in der Raumluft vorkommen dürfen und die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen.

Aus den Messwerten ließen sich laut Angaben der FAU allerdings „keine Konsequenzen für die Beschäftigten oder ein unmittelbarer Handlungsbedarf für die Universität ableiten“, wie die Universität auf Nachfrage der Erlanger Nachrichten erklärte.

In den kommenden Monaten sollen weitere, detailliertere Messungen im Gebäude vorgenommen werden, um die bei hohen Außentemperaturen bewerkstelligten Ursprungsmessungen zu ergänzen.

Die Universität betont, die Betroffenen nicht im Unklaren über die Situation gelassen zu haben: „Alle in Frage kommenden Nutzer des Gebäudes wurden seinerzeit und auch nun über die neuerlichen Messungen umfassend informiert, ebenso wie über die Möglichkeit, sich bei Zweifeln an den Betriebsärztlichen Dienst der Universität zu wenden, um eine persönliche Beratung zu den Hintergründen der Messungen beziehungsweise der Bewertung der Ergebnisse zu erhalten“, heißt es von Seiten der FAU-Leitung. Die Maßnahmen seien im Vorfeld „in einer intensiven Diskussion mit dem mit den Messungen beauftragten Büro, dem Bauamt, der Betriebsärztlichen Dienststelle sowie der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsamt“ verabschiedet worden.

Luftschleusen fehlten

Im Bereich des Audimax in der Bismarckstraße waren von der Universität vor kurzem Reparaturarbeiten in Auftrag gegeben worden, die von der beauftragten Firma unsachgemäß ausgeführt wurden. Es fehlte konkret an Luftschleusen, die zur Absicherung gegen Schadstoffe hätten installiert werden müssen.

Um sicherzustellen, dass bei den Arbeiten keine Asbestfasern in die Atemluft abgegeben wurden, ließ die Universität die Arbeiten unterbrechen und an verschiedenen Stellen Messungen vornehmen. Betroffen waren ein Heizraum, ein Verbindungsflur sowie ein WC im Keller. Es hätten sich auch hier „keinerlei Hinweise auf Asbest in der Luft“ ergeben, so dass der Zugang wieder uneingeschränkt ermöglicht werden konnte.
 

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