Mögliche Stammzellenspende

Unterstützung für leukämiekrankes Kind: Große Resonanz auf Typisierungsaktion in Adelsdorf

27.2.2023, 20:00 Uhr
Die Typisierungaktion fand in der Aischgrundhalle in Adelsdorf statt. 

© Nikolaus R. Spörlein, NN Die Typisierungaktion fand in der Aischgrundhalle in Adelsdorf statt. 

Es ist doch keine Frage, da bin ich dabei, wenn die Möglichkeit besteht, Leben zu retten“, sagte Chris Debertin aus Schornweisach, nachdem er sich am Sonntag bei der großen Typisierungsaktion in Adelsdorf als möglicher Stammzellenspender für ein 13-jähriges Kind hatte registrieren lassen.

Jenes 13-jährige Kind ist an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt und aktuell in einem kritischen Zustand im Krankenhaus, erzählte Patrick Sorger, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus. „Mehr soll über das Kind aber nicht berichtet werden“, fügte er gleich hinzu.

Dennoch, meinte Sorger, auch wenn man in solchen Fällen ziemlich machtlos dastehe, ergreife man jeden Strohhalm. Für die Feuerwehr in Neuhaus um Sorger und deren Vorsitzende, Waltraud Burkhardt, war somit der einzige Weg, vielleicht doch irgendwie helfen zu können, vorgezeichnet.

„Wir werden zu einer großen Typisierungsaktion aufrufen“, lautete fortan die Devise. Weil man sich mit solchen Hilfsaktionen nicht auskannte, holte man das Bayerische Rote Kreuz aus Adelsdorf mit ins Boot. Die Fachkräfte des BRK organisierten bereits 2011 eine solche Typisierungsaktion zusammen mit der Deutschen-Knochenmark-Spender-Datei (DKMS). Und die BRK-Bereitschaftsleiterin, Bettina Pöschl, kennt sich sowieso aus; sie spendete nämlich bereits 2007 Knochenmark für eine Mutter mit zwei Kindern aus Stuttgart, zu der sie noch heute Kontakt habe.

Nach einer Untersuchung im Labor

Damals ließen sich 762 Menschen registrieren. Nach der Untersuchung im Labor stand fest, dass acht Leute als potenzielle Spender infrage kommen. Seinerzeit musste noch jeder Blut abgeben, weshalb das BRK 2011 alle seine examinierten Fachkräfte für die Punktionen zusammentrommelte. BRK-Bereitschaftsarzt Dr. Thomas Merz hatte vor zwölf Jahren die ärztliche Leitung. Heute müsse man nicht mehr Blut abgeben, so Bettina Pöschl und Patrick Sorger, sondern lediglich mit einem Watteträger einen Abstrich von der Mundhöhle machen. „Keine große Sache“, so Marion Bierlein in der „Typisierungshalle“ unter den Augen von Sanitäter Dieter Rödel.

Feuerwehr und BRK dachten am Wochenende an alles, sogar an ein Kinderprogramm, das vom Sportclub Adelsdorf begleitet wurde. Nach dem Wangenabstrich bedankte man sich mit Kaffee und Kuchen bei den Menschen, die sich registrieren ließen.

Und sogar Vizelandrat Manfred Bachmayer schaute sich in der Aischgrundhalle um. Allerdings nicht zur Registrierung; dieser Zug sei altersbedingt abgefahren. Er begleitete seine Ehefrau Darina zum Wangenabstrich. Der Adelsdorfer Bürgermeister Karsten Fischkal war natürlich auch Gast, schließlich stellte die Gemeinde die Aischgrundhalle kostenlos zur Verfügung und trommelte im Vorfeld mit verschiedenen Werbeaktionen.

Da jede Laboranalyse der DKMS rund 40 Euro kostet, wurden Burkhardt und Sorger auch nicht müde, die Spendenbox durch die Halle zu tragen, um Gelder zu sammeln. „Das war doch nicht schlecht“, attestierte Bettina Pöschl den Typisierungstag, an dem man 371 Aufnahmen für die Knochenmark-Spender-Datei registrierte.

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