Warnstreik am Erlanger Uniklinikum: 130 Ärzte legen Arbeit nieder

4.2.2020, 10:06 Uhr
Ärztinnen und Ärzte der Universitätsklinik Erlangen haben sich vom Erlanger Hauptbahnhof aus zur zur zentralen Kundgebung nach Hannover aufgemacht, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.

© Klaus-Dieter Schreiter Ärztinnen und Ärzte der Universitätsklinik Erlangen haben sich vom Erlanger Hauptbahnhof aus zur zur zentralen Kundgebung nach Hannover aufgemacht, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.

Weil die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) bei den Verhandlungen mit dem Marburger Bund wenig Bereitschaft zur Veränderung gezeigt habe, sei man dem Streikaufruf der Ärztegewerkschaft gefolgt, an einem eintägigen Warnstreik in Hannover teilzunehmen, erläuterte der Erlanger Streikleiter Dr. Andreas Tröster. Rund 130 Ärztinnen und Ärzte der Universitätsklinik seien dem Aufruf gefolgt. Sie fuhren in zwei Zügen nach Nürnberg und von dort weiter zum Streikort.

Dr. Andreas Tröster führte den Streik der Beschäftigten an.

Dr. Andreas Tröster führte den Streik der Beschäftigten an. © Klaus-Dieter Schreiter

"Wir fordern allgemein bessere Arbeitsbedingungen speziell im Bereitschaftsdienst", sagte Andreas Tröster den Erlanger Nachrichten. Dazu gehöre eine manipulationsfreie, objektive, am besten elektronische Zeiterfassung. Zudem wolle man erreichen, dass die Anwesenheitszeiten auch als Arbeitszeit gewertet werden. Außerdem sei den Ärztinnen und Ärzten das Tarifrecht durch das Tarifeinheitsgesetz genommen worden, das müsse aber beibehalten werden. "Darüber hinaus fordern wir die Begrenzung der Bereitschaftsdienste im Monat und eine Begrenzung der zu arbeitenden Wochenenden."

Patienten werden nur eingeschränkt aufgenommen

Die Mediziner versammelten sich zunächst vor dem Hauptbahnhof, wo sie Transparente ausbreiteten und vereinzelt auch Lärm mit Trillerpfeifen machten. Anschließend bevölkerten sie den Bahnsteig 4, auf dem sich zuvor bereits ein Tross aufgemacht hatte. Man sei in zwei Zügen gefahren, weil die Verbindung nach Hannover schnell ausgebucht gewesen sei, erläuterte Tröster.

Laut dem Oberarzt an der Medizin 3, Jochen Wacker, ist die medizinische Versorgung am Universitätsklinikum trotz des Streiks sichergestellt. "Da gibt es eine Notdienstvereinbarung, wobei es schon so ist, dass wir keine elektiven Patienten aufnehmen." Das sind Patienten, bei denen beispielsweise ein Eingriff nicht wirklich dringend notwendig ist.

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