Blumenanbau

Weisendorfer Zubza-Hilfsprojekt: Mikrokredite helfen indischen Frauen

5.2.2023, 18:00 Uhr
Die Kredite zum Kauf von Blumenzwiebeln werden nach der Saison wieder zurückgezahlt.

© privat, NN Die Kredite zum Kauf von Blumenzwiebeln werden nach der Saison wieder zurückgezahlt.

Starthilfe in eine bessere Zukunft: Mit einem Mikrokredit kann eine mittellose Familie im indischen Sechü-Zubza ein Kleingewerbe gründen. Dies kann ein Ausweg aus der Armut sein und einer Familie eine Perspektive geben. Mikrokredite über kleine Kapitalbeträge sind ein wirkungsvolles und bewährtes Instrument der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Ansatz Hilfe zur Selbsthilfe. Gerade Mittel- und Besitzlose erhalten so das nötige Startkapital, um sich eine Lebensgrundlage erarbeiten zu können.

Das Hilfsprojekt der Zubzas in Weisendorf nahm seinen Anfang im Jahr 2004, als der Missionskreis der Pfarrei St. Josef die Don Bosco Schule in dem indischen Zubza erstmals unterstützte. In der Folge engagierte sich zunehmend auch die Weisendorfer Grundschule mit ihrem Religionslehrer Ernst Klimek.

Auf Grund der Lage in der Bergregion Nagaland kämpfen die Zubzas seit Jahren gegen die dortige Armut und werden ihr Engagement weiter ausbauen. Selbst in den Städten hat sich bisher keine nennenswerte Industrie entwickelt und die Bewohner sind hauptsächlich Selbstversorger. Das Nagaland liegt im äußersten Nordosten Indiens. Das Dorf Peducha (rund sechs Kilometer westlich von Sechü-Zubza) gehört zum Einzugsbereich der Salesianerpfarrei Sechü-Zubza.

Das Land kämpft nach wie vor gegen große Armut und soziale Ungleichheit in weiten Teilen der Bevölkerung, Analphabetentum und frühe Schulabbrüche. Kinderarbeit und Benachteiligung von Frauen und Mädchen sind alltäglich. Gerade für verwitwete oder geschiedene Frauen im Nagaland ist ein Kredit die einzige Möglichkeit, ein Geschäft zu starten, um das Einkommen zu sichern.

Zehn Frauen geholfen

Mit Kleinkrediten unterstützt das Zubza-Hilfsprojekt Menschen dabei, sich ein kleines Gewerbe aufzubauen und so mit eigener Kraft aus der Armut zu befreien. Zehn Frauen aus Sechü-Zubza nutzen inzwischen einen Mikrokredit. Die Kommissarin für Gartenbau, Annalena Sato, ermutigte die Frauen die Blumenaufzucht zu einem ganzjährigen Geschäft zu machen. Sie bedauerte, dass der Staat Millionen Rupien für den Import von Blumen ausgibt und forderte die Frauen auf, den Ort Zubza zu einem Blumenzentrum zu machen. Sie wies weiterhin daraufhin, dass das Gebiet um Sechü-Zubza hervorragend geeignet sei, mehr Blumen anzubauen und ein großer Bedarf an verschiedenen Sorten bestehe, was der Blumengemeinschaft ein ganzjähriges Einkommen verschaffen könne. Sie sprach auch über die klimatischen Bedingungen von Sechü-Zubza, die für die Kultivierung zahlreicher landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Nutzpflanzen geeignet seien.

Lehrerin Roselyn vergibt die Kleinkredite vor Ort und berichtet: "Das Projekt startete 2019 mit 1000 Euro und acht Frauen erhielten je etwa 125 Euro. Sie nehmen dieses Geld am Anfang des Jahres und kaufen Blumenpflanzen, aus denen sie die Stecklinge ziehen, außerdem Pflanzbeutel und Dünger." Am Ende des Jahres nach dem Blumenverkauf würden sie das Geld mit einem kleinen Zinsbetrag zurückgeben. Auf diese Weise könne im nächsten Jahr erneut geholfen werden. Mittlerweile sind es zehn Kreditempfängerinnen.

Haupteinnahmequelle Blumenverkauf

Kreditnehmerin Kevirieno Rose erzählt: "Mein Mann ist Tagelöhner und unsere Haupteinnahmequelle der Familie ist der Verkauf von Blumen." Sie sagt, dass dieses Projekt ihrer Familie sehr helfe und das Einkommen aus dem Blumenverkauf die Grundbedürfnisse decke. Sie sei den deutschen Sponsoren sehr dankbar.

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