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Werkstatt des Erlanger Künstlers Bernhard Rein soll der Nachwelt erhalten bleiben

11.12.2021, 13:00 Uhr
Gemeinsamer Termin in der ehemaligen Rein-Werkstatt: Der Rotarier und Tennenloher Künstler Dieter Erhard, Bernhard Reins Witwe Ursula und der Lehrbeauftragte für Steinbildhauerei an der Kunst-Akademie Nürnberg, Christian Ruckdeschel (von links).  

© Harald Hofmann, NN Gemeinsamer Termin in der ehemaligen Rein-Werkstatt: Der Rotarier und Tennenloher Künstler Dieter Erhard, Bernhard Reins Witwe Ursula und der Lehrbeauftragte für Steinbildhauerei an der Kunst-Akademie Nürnberg, Christian Ruckdeschel (von links).  

Dem im September des vergangenen Jahres verstorbenen Erlanger Bildhauer Bernhard Rein wird posthum eine seltene Ehre zuteil: Seine Werkstatt in der Wöhrstraße wird der Nachwelt erhalten.

Bernhard Rein als ausstellender Gast im Kunstmuseum Erlangen.

Bernhard Rein als ausstellender Gast im Kunstmuseum Erlangen. © André De Geare, NN

Möglich machen dies die Erlanger Rotarier, die in Gestalt des Rein-Freundes Dieter Erhard einen „Nachlassverwalter“ bestellt haben. Der sorgt nun dafür, dass die Werkstatt, bevor sie eine endgültige Bleibe gefunden hat, erst einmal im Walderlebniszentrum in Tennenlohe zwischengelagert wird.

Bernhard Rein in seinem Skulpturengarten in der Hindenburgstraße, mit einer typischen Schneckenhausform aus Muschelkalk.

Bernhard Rein in seinem Skulpturengarten in der Hindenburgstraße, mit einer typischen Schneckenhausform aus Muschelkalk. © Bernd Böhner, NN

Bei einem gemeinsamen Werkstatt-Termin mit der Witwe Ursula Rein konnten sich Erhard und der Lehrbeauftragte für Steinbildhauerei an der Kunst-Akademie Nürnberg, Christian Ruckdeschel, ein Bild von Art und Umfang der Werkzeuge und bislang unbearbeiteten oder teilbearbeiteten Steine machen, die den Weg nach Tennenlohe antreten sollen. Das Bild vor Ort zeigte: Bernhard Rein war bis zuletzt aktiv.

Rein, der vor 82 Jahren in Erlangen geboren wurde, studierte nach dem Besuch der Fachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau 1964 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Hans Wimmer.

Stein und Marmor

Immer mehr wandte er sich nach seinem Abschied aus Oberammergau dem Stein, vor allem Marmor, als Material für seine Kunst zu.

Bei der Skulpturenachse Tennenlohe: Bernhard Rein hat drei Ringe aus Muschelkalk gefertigt, die hier Dieter Erhard (j.) und Peter Pröbstle begutachten.

Bei der Skulpturenachse Tennenlohe: Bernhard Rein hat drei Ringe aus Muschelkalk gefertigt, die hier Dieter Erhard (j.) und Peter Pröbstle begutachten. © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Im öffentlichen Raum Erlangens hat er seine künstlerischen Spuren hinterlassen, siehe den „Stolperstein“ vor der Erlanger Polizeiinspektion in der Schornbaumstraße, den „Poseidon“ am Bauhof in der Stintzingstraße, das Labyrinth mit dem Quellstein am Bohlenplatz, das Mahnmal am Verwaltungsgebäude der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt am Maximiliansplatz oder die Bronzeplatte am Gebäude Hauptstraße 121/123, die ein Bild des 1865 an dieser Stelle abgebrochenen Bayreuther Tors zeigt.

Für sein Werk wurde Bernhard Rein bereits 1963 mit dem Kultur-Förderpreis der Stadt Erlangen und 1982 mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet. Seine Erlanger Wurzeln – aufgewachsen rund um den Theaterplatz – waren Rein wichtig. Auf dem Platz stiftete er 1998 im Namen seiner Mutter Margarete den Brunnen „Fünf Ringe“, nicht zuletzt, damit sich die Kinder vom angrenzenden Spielplatz nach dem Toben abwaschen können.

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