Sinnvolle Sammelstelle

Wohin mit altem Speiseöl? Hier kriegt Großenseebach das Fett weg

9.6.2023, 15:00 Uhr
Freuen sich über den erfolgreichen Projektstart (v.l.): Bürgermeister Jürgen Jäkel, Hubert Zenk von „Jeder Tropfen zählt“ und Horst Amon, Vorstandssprecher der Raiffeisenbank DreiFranken eG. 

© Foto: VG Heßdorf/Brehme, NN Freuen sich über den erfolgreichen Projektstart (v.l.): Bürgermeister Jürgen Jäkel, Hubert Zenk von „Jeder Tropfen zählt“ und Horst Amon, Vorstandssprecher der Raiffeisenbank DreiFranken eG. 

Seit Mitte März nimmt die Gemeinde Großenseebach an der Sammlung von verbrauchtem Speiseöl und -fett im Rahmen der Aktion „Jeder Tropfen zählt“ teil. Nun zogen Betreiber und Gemeinde eine erste Bilanz.

In den zehn Wochen seit Projektstart haben die Großenseebacher schon knapp 200 der Sammelbehälter in den grünen Automaten nahe des Gemeindezentrums eingeworfen. Jede der auslauf- und geruchsdichten dreieckigen Flaschen fasst bis zu 1,2 Liter verbrauchtes Speiseöl oder -fett, das auch in Privathaushalten anfällt.

Seien es „nur“ die Reste, die in Behältern von etwa eingelegten Käsewürfeln oder Fischkonserven zurückbleiben oder auch die Reste aus der Schnitzelpfanne oder das Fett aus der Fritteuse, das nach dem letzten Karpfenschmaus oder der Pommes-Party der Kinder gewechselt werden musste.

Flaschen in den Alltag integrieren

Hubert Zenk, Geschäftsführer von „Jeder Tropfen zählt“ und Bürgermeister Jürgen Jäkel zeigen sich erfreut über das bisherige Ergebnis. Sobald die Sammelflaschen, die bei Projektstart kostenlos an alle Haushalte ausgegeben wurden, zum festen Bestandteil in den Küchen würden, stiegen die gesammelten Mengen erfahrungsgemäß weiter an, so Zenk.

Insgesamt werde die Aktion von der Bevölkerung sehr gut angenommen, erklärt Jäkel. Es seien lediglich eine Handvoll Behälter in der Gemeinde zurückgegeben worden, weil diese Haushalte offenbar keinen Bedarf hätten oder nicht an der Aktion teilnehmen wollen. Es kommen stattdessen häufiger Einwohner ins Rathaus, die sich zusätzliche Flaschen abholten, was problemlos möglich sei, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.

Teilnahme ist kostenfrei

Der bisherige Erfolg der Aktion freut auch Horst Amon von der Raiffeisenbank DreiFranken eG, der sich ein Bild von der Funktionsweise des Automaten machte. Das Bankhaus unterstützt die Aktion mit einer Spende von 1000 Euro und beteiligt sich so an den Kosten von 2.500 Euro im Jahr, die für die Gemeinde anfallen. Für die Bürger ist die Altspeiseöl-Sammlung kostenfrei.

Auch Heßdorfs Bürgermeister Horst Rehder ist überzeugt. Denn auch die Nachbargemeinde werde sich der Altspeisefett-Sammlung bald anschließen. Ein entsprechender Automat soll dort im Herbst aufgestellt werden.

Biokraftstoff erzeugen

Durch die Sammlung von Altspeisefetten wird nicht nur das kommunale Abwassersystem von Kosten durch falsche Entsorgung entlastet, sondern die Reste werden zudem noch zur Energiegewinnung eingesetzt. Aus einer Sammelflasche mit 1,2 Litern Altspeisefett kann Biokraftstoff für 20 Kilometer gewonnen und so auch CO₂ eingespart werden. Weitere Informationen zur Aktion gibt es unter www.grossenseebach.de/oelsammlung.

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