Einstimmiger Beschluss

Feiern bis zum Morgengrauen: Diese bayerische Stadt streicht die Sperrstunde

Saskia Muhs

E-Mail zur Autorenseite

12.5.2023, 14:53 Uhr
Wer möchte, kann ab dem Sommer bis zum Sonnenaufgang in Regensburg feiern (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa Wer möchte, kann ab dem Sommer bis zum Sonnenaufgang in Regensburg feiern (Symbolbild).

Ab Juli wird es in Regensburg keine Sperrstunde mehr geben. Das hat der Verwaltungsausschuss am Mittwoch einstimmig beschlossen, der Stadtrat fasste in seiner Sitzung am Donnerstagabend schließlich auch den entsprechenden Beschluss dazu. Damit dürfen Bars, Kneipen und Lokale auch ohne Sondergenehmigung ab dem 1.7.2023 bis 5.00 morgens geöffnet haben. Die neue Verordnung gilt vorerst für ein Jahr.

Die Antragsteller aus dem Stadtrat, bestehend aus SPD, CSU, Grünen, Freien Wählern, Brücke und weiteren Stadträten, erhoffen sich dadurch die Gaststätten wirtschaftlich wieder anzukurbeln. In dem fraktionsübergreifenden Antrag heißt es außerdem:

"Regensburg ist eine junge, bunte und lebendige Stadt, wofür sie weit über ihre Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Die Folgen deren Ausbleibens waren in den Jahren der Corona-Pandemie zu beobachten, als es zu großen nächtlichen Ansammlungen und zum Teil Eskalationen auf öffentlichen Plätzen in der Altstadt kam".

Die Antragsteller erhoffen sich durch die Möglichkeit drinnen länger legal zu feiern, weniger nächtliche Ruhestörungen für die Anwohner - denn die neue Verordnung gilt ausschließlich für Innenräume.

Außerdem, wolle man durch das vorübergehende Aussetzen der Sperrzeit auch die Stadtverwaltung entlasten, die sich in Zukunft die zeitintensive Bearbeitung und Prüfung von Ausnahmegenehmigungen sparen könne. Aus dem einjährigen Pilotprojekt wolle man dann bis zum 30.06.2024 genügend Erkenntnisse ziehen, wie man auf lange Sicht weiter mit der Sperrzeit in Regensburg umgehen will.

Manche befürchten mehr Straftaten

Wie diverse Kommentare zum Thema auf den Social Media Plattformen zeigen, ist bei einigen die Sorge groß, dass es in Regensburg wegen der ausgesetzten Sperrstunde zu mehr Straftaten kommen könnte.

Eine Studie der Universität Bamberg aus dem Jahr 2018 hat 13 bayerische Städte mit verschiedenen Sperrstunden unter die Lupe genommen und kam zu dem Ergebnis: Die erweiterte Sperrzeit reduziert Straftaten, wie beispielsweise Körperverletzungen, nicht. Vielmehr müssten Gastronomen sensibler mit dem Ausschank von Alkohol umgehen, heißt es in der Studie.

Keine Kommentare