Das Forchheimer Pfalzmuseum im Image-Film

8.12.2019, 11:00 Uhr
Das Forchheimer Pfalzmuseum im Image-Film

Sie haben nur wenige Minuten, um die von einem Freund ausgeliehene Drohne aufsteigen zu lassen. Dann greifen die Tauben erneut an, um ihren Luftraum über der Kaiserpfalz zu verteidigen. So braucht es mehrere Anläufe, bis die Aufnahmen im Kasten sind. Sie bilden die Eingangssequenz zu einem charmanten Streifen, der seine Premiere im Beisein des Oberbürgermeisters Uwe Kirschstein (SPD) feierte. Der lobte Felix de Clerk (18) aus Wiesenthau, Benjamin Oppelt (19) aus Hausen, Tawfik Madarati (20) aus Burk und Hektor Waschinsky (19) aus Forchheim, der nicht anwesend war.

Das Quartett gehörte seit der 8. Klasse der Arbeitsgemeinschaft Technik am Herder-Gymnasium Forchheim an, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit Live-Mitschnitte der Schülerkonzerte fertigte. Nur der aus Syrien stammende Tawfik Madarati kam später hinzu. Inzwischen haben alle vier mit dem Studium begonnen. Während Felix de Clerk sich mit einem Praktikum auf das Industrie-Design in Stuttgart vorbereitet, stecken die anderen drei schon mittendrin in der Elektro- oder Informationstechnik an der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg.

Begonnen hatte die Mammutaufgabe vor beinahe einem Jahr. Erste Innenaufnahmen waren erst im Frühjahr möglich. "Wir haben uns Tage herausgesucht, wo nicht so viel los war, um die Besucher nicht zu stören." Die Außenaufnahmen auf dem Walberla gingen sogar erst im Sommer über die Bühne, als es für Mensch und Material bei 36 Grad ohne Schatten an die Grenzen ging. Als Ende April die Abiturprüfungen und die nachherige Abschlussfahrt dazwischenkamen, unterbrach das Quartett nur kurz die Dreharbeiten. Schon bald waren sie mit ihrer Spiegelreflexkamera wieder unterwegs, fingen während der Afrika-Kulturtage Impressionen vom Basar rund um die Kaiserpfalz ein. Die Nacharbeiten besorgte hauptsächlich Felix de Clerk, der als Cutter die eindrucksvollen Bilder und die dramatische Musik aufeinander abstimmte. "Wenn man das so sieht, macht es Lust hierher zu kommen," so Museumschefin Susanne Fischer, die mit ihren Mitarbeiterinnen Christina König und Martina Wesler die Umsetzung unterstützt hat.

Die Mühen sieht man dem kurzen Kunstwerk freilich nicht an. In nur zweieinhalb Minuten ist alles drin. Das Stadtmuseum mit seinen "dunklen Geschichten" und "goldenen Jahren". Das Archäologiemuseum Oberfranken mit filigranem Schmuck und historischen Waffen. Eine Zeitreise in das Erlebnismuseum Rote Mauer. Und das kleine, aber feine Trachtenmuseum, das die traditionelle Kleidung der Region ausstellt. Das Pfalzmuseum, so die kurzen Zwischentitel, sei "ein Museum zum Erfahren, Entdecken und Erleben".

Als kleines Dankeschön hatte Thomas Werner den filmbegeisterten jungen Leuten Kinokarten mitgebracht, damit sie sich weitere Inspirationen holen könnten. Denn im Kopf des CSU-Stadtrates war die Idee zu einem solchen Imagefilm geboren worden und im Hauptausschuss in die Welt getreten. "Wir fahren sehr gerne weg und haben schon viele schöne Filme über unsere Reiseziele gesehen. Warum dann nicht auch anderen unsere Highlights zeigen?"

Mit dem Blick auf internationale Gäste soll es demnächst auch eine englische Fassung geben. "Wir sind schon dabei," so Roland Lohberger. Der Lehrer für Latein und Griechisch leitet seit vier Jahren die von Werner Hennig gegründete Technik-AG an. "Ich wusste, dass es viel Arbeit macht. Aber die vier haben mich nicht hängen lassen."

Schulleiterin Ingrid Käfferlein bot zudem an, auch Fassungen in Italienisch, Französisch, Tschechisch und Rumänisch zu ermöglichen, die Sprachen der Partnerstädte Rovereto, Le Perreux sur Marne, Broumov und Gherla. Die vier Filmemacher kann man demnächst wieder live an Kamera und Mikrofon erleben, wenn das Herder-Gymnasium am 19. Dezember sein Weihnachtskonzert in der Martinskirche hat.

Der Imagefilm ist auf der ersten Seite von https://kaiserpfalz.forchheim.de zu sehen

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